Die Eurobike 2015 nutzte Daniela Sämmler in erster Linie, um den Kontakt zu bestehenden Sponsoren und Partnern zu pflegen. Dabei muss die Profi-Triathletin auch immer über den Tellerrand schauen, denn die Sponsorenakquisebetreibt die in Darmstadt beheimatete Athletin in Eigenregie.

    Diese gehört zum Dasein eines Profis, genauso wie auch das Eigenmarketing, das Training und die Wettkampfplanung, sowie die wirtschaftliche Verantwortung. „Zu Beginn war es ziemlich schwierig, auf Sponsorensuche zu gehen. Auf viele Anfragen kam nicht mal eine Antwort zurück“. Seitdem Daniela Sämmler dem Team ERDINGER Alkoholfrei angehört, ist es einfacher geworden: „Viele Kontakte sind über das Team und meinen Radsponsor CUBE entstanden, worüber ich natürlich sehr dankbar bin“ erzählt sie weiter und beschreibt, dass es inzwischen etwas leichter fällt, Aufmerksamkeit zu erzielen, da auch ihr Bekanntheitsgrad seitdem gestiegen ist. Seit 2013 bewegt sich Daniela Sämmler als Profi im Triathlon-Sport. „Die Profi-Lizenz löste ich zum ersten Mal im Jahr 2009, um mich für die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaften in Clearwater zu qualifizieren, was dann direkt bei meinem ersten Start über die 70.3-Distanz gelungen ist.“

    Foto: Ingo Kutsche

    Das allerdings war ein erster zaghafter Ausflug in den professionellen Sport. Ein Jahr später wurde das Team ERDINGER Alkoholfrei nach ihrem Sieg über die Kurzdistanz in Buschhütten auf Daniela aufmerksam und es hätte sich die Möglichkeit aufgetan, einen Platz im ERDINGER Perspektiv-Team, welches von Wenke Kujala geleitet wird, zu bekommen. Doch bevor sie weiter an ihrer Triathlon-Karriere feilen konnte, brachte Danni ihren Sohn Marlon zur Welt. Für Daniela Sämmler kein Grund, den Sport an den Nagel zu hängen. Nach der Geburt ihres Sohnes war sie nicht weniger motiviert, mit dem Sport weiter zu machen. Eher im Gegenteil. Daniela fand schnell zurück in den Triathlon, nahm am jährlich stattfindenden Teamtrainingslager auf Fuerteventura teil und überzeugte im Jahr 2012 mit einer durchweg guten Saison. 2012 war auch das Jahr, in dem Daniela erstmals über die Langdistanz an den Start ging, wo sie auf Anhieb mit einer sehr guten Zeit (9:11:55) und dem 3. Platz überzeugen konnte. Den Sprung in die Profi-Karriere hat sie in erster Linie sich selbst durch gute Leistungen zu verdanken. „Sicherlich hatte ich auch großes Glück, dass ein paar Dinge zusammen kamen und ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.“

    Seitdem ist ERDINGER Alkoholfrei neben CUBE und New Balance, sowie als regionaler Sponsor die Software AG Darmstadt, der wichtigste Partner für die Darmstädterin, die in ihrer Heimatstadt auch ihren ersten Triathlon absolvierte. „Meine sportliche Laufbahn begann im Alter von neun oder zehn Jahren mit dem Schwimmsport, mein erster Start bei einem Kindertriathlon war dann beim „Traisathlon“, einem kleinen Triathlon in der Nähe von Darmstadt. „Auch damals trainierte ich beim DSW‘12 Darmstadt und von da an hatte ich Feuer für den Sport gefangen“. erinnert sich Danni. Heute trainiert die 27-Jährige zwischen fünf und 35 Stunden in der Woche – je nachdem, wie ihre Wettkampfplanung aussieht und in welcher Saisonphase sie sich gerade befindet. „Als Profi genieße ich vor allem die zeitliche Flexibilität. Was den Sport angeht, so bin ich froh, mit Utz Brenner einen guten Trainer an meiner Seite zu wissen, der Struktur in mein Training und damit auch in meinen Tagesablauf bringt. Natürlich ist es oft viel Arbeit, alles zu organisieren, aber ich denke, im Vergleich zu anderen berufstätigen Müttern kann ich mir meine Zeit recht frei einteilen und trotzdem viel mehr für meinen Sohn da sein als andere“.

    Foto: Ingo Kutsche

    Während Sohn Marlon morgens in der Kindertagesstätte ist, absolviert Danni ihr Trainingsprogramm und nimmt auch bei der Wettkampfplanung Rücksicht. Auch wenn ihre Eltern in der Nähe wohnen und in Sachen Marlon gerne aushelfen, genauso wie Vater Christian sich um den gemeinsamen Sohn kümmert, Marlon steht für Danni immer auf dem 1. Platz. „Ich weiß mein Glück sehr zu schätzen, dass meine Familie immer hinter mir steht und dass meine Sponsoren so verständnisvoll sind, was meine Situation betrifft. Nur dadurch kann ich das Leben einer Profi-Triathletin überhaupt führen“ so die junge Mutter, die ausschließlich durch ihre sportliche Leistung überzeugen möchte. Das wiederum hat sie in dieser und der letzten Saison auf überzeugende Weise mit zahlreichen Top-Platzierungen getan.

    Zum Beispiel mit ihrem 5. Rang bei der diesjährigen DATEV CHALLENGE Roth. „Vom Erlebnis insgesamt war die CHALLENGE Roth bisher das schönste Langdistanzrennen, das ich gesehen habe, aber auch der IRONMAN Frankfurt war für mich ein ganz besonderer Tag. Direkt vor der Haustüre ist es ja quasi mein „Heimrennen“ und war daher auch eine unvergessliche Erfahrung. Zu meinen persönlichen Lieblingsrennen zählen aber zum Beispiel auch die CHALLENGE Heilbronn und der Chiemsee Triathlon“. In diesem Jahr steht für Danni mit dem IRONMAN Mallorca noch ein wichtiges Highlight auf dem Programm. „Ich möchte auf jeden Fall versuchen, auf´s Treppchen zu kommen“ lautet das Ziel zum Abschluss der Saison. Die Weltmeisterschaften auf Hawaii sind für Daniela Sämmler ein Fernziel: „Wie die Planung für die nächste Saison aussieht, werde ich zusammen mit meinem Trainer Utz Brenner nach dem IRONMAN Mallorca entscheiden. Das „Projekt“ Hawaii möchte ich erst angehen, wenn ich mich dazu hundertprozentig bereit fühle. Ich möchte dort nicht einfach „nur“ finishen, sondern mein Ziel ist es, bei einer Teilnahme auch konkurrenzfähig zu sein. Dass eine Weltmeisterschaft an sich und gerade das Rennen auf Hawaii nochmal etwas ganz anderes ist, ist mir natürlich bewusst und deswegen werde ich versuchen, den richtigen Zeitpunkt zu finden, vor allem auch hinsichtlich der Qualifikationsphase, welche man ja sehr langfristig planen muss. Ich möchte den Sport gerne noch ein paar Jahre machen und auf keinen Fall zu früh zu viele Langdistanzen hintereinander machen (müssen).“

    Foto: Ingo Kutsche

    Es sei schwierig, als Triathletin überhaupt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, erzählt die 27-Jährige. „Dass wir bei den Männern im Moment die absolute Weltspitze in Deutschland haben und die Rennen so unglaublich spannend verlaufen, tut unserem Sport extrem gut. Triathlon ist noch immer eine Randsportart und so wird das Ganze natürlich interessant. Ich hoffe, dass diese Entwicklung so weitergeht und dass das mediale Interesse in Zukunft auch bei den Damenrennen noch zunehmen wird.“ Für Daniela Sämmler muss das Gesamtpaket stimmen. Sie bringt alles mit, was eine Profi-Triathletin auszeichnet: Sportliche Höchstleistung, Organisationstalent, eine starke Persönlichkeit sowie ein sehr gutes Netzwerk. Attribute, mit denen sie zukünftig möglicherweise auch jungen Talenten auf ihrem Weg in den professionellen Sport weiterhelfen kann.

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