Bereits im Juli 2015 recycled Polartec die milliardste Flasche – ein Anlass, hinter die Kulissen des Unternehms zu blicken, über das Recycling zu sprechen und darüber, was für die Zukunft geplant ist.

    Erste Schritte
    Schon seit 1993 begann Polartec damit, Stoffe aus recycelten Materialien herzustellen. Zunächst mit Fokus auf die Verarbeitung von Plastikflaschen. Damals war die Nachfrage gering und die Technologie noch in den Kinderschuhen, was in einem kratzigen Stoff, der sich auch recycled anfühlte, resultierte. Nichtsdestotrotz sah das Unternehmen die Bedeutung von Recycling für moderne Outdoorbekleidung und hat in der Weiterentwicklung nicht nachgelassen. Zunächst mit einem Programm das postindustrielle Abfälle und Reste recycelte. Daraus entstanden hochwertige Stoffe, die von vielen Polartec Kunden zu Outdoorbekleidung verarbeitet wurden. Bis Ende 2009 konnte das Unternehmen sein Recycling Angebot, innerhalb von nur vier Jahren, von 1 Prozent auf über 30 Prozent steigern. Damit einher ging eine drastische Senkung von Kohlenstoff-Emissionen sowie eine Reduzierung des Energieverbrauchs. Aber um noch mehr Abfall zu reduzieren, musste Polartec noch einen Schritt weiter gehen.

    Der nächste große Schritt
    Erst 2010, mit dem Zusammenschluss von Polartec LLC mit Unifi Inc, konnte das US- amerikanische Unternehmen hochwertiges, recyceltes Fleece aus Post-Consumer Abfällen, sprich aus PET Flaschen, herstellen. Dank REPREVE 100 war es für Polartec möglich, Garn aus 100 Prozent klaren Plastikflaschen zu verarbeiten, das sich in puncto Qualität nicht von neuem Polyestergarn unterscheiden ließ.
    Mit der Partnerschaft von Polartec und Unifi konnte Polartec mehr verschiedene Stoffstyles in einer größeren Farbrange anbieten und so sein Portfolio deutlich vergrößern. Roger Berrier, Präsident und Chief Operating Officer bei Unifi sagt: „In der Vergangenheit war es aufgrund der eingeschränkten Technologie eine wirklich große Herausforderung, ein hochwertiges und 100%iges Post-Consumer Produkt anzubieten. Mit der Weiterentwicklung der Technologie sind wir nun in der Lage, ein 100 Prozent Post-Consumer Garn in bester Qualität anzubieten – in den richtigen Farben und Arten, die Polartec für seine Textilien benötigt.“
    In den darauf folgenden fünf Jahren hat Polartec sich den Weg zu einer Milliarde Plastikflaschen gebahnt. Das heißt im Klartext: 60 % der Stoffe, die in den USA hergestellt werden, bestehen aus recycelten Plastikflaschen. Dabei variiert der recycelte Anteil innerhalb der Polartec Produktpalette. Es gilt ganz klar: Wenn ein Stoff las „recycled“ gekennzeichnet ist, besteht er zu mindestens 50% aus recyceltem Anteil.


    Innovative Adaptionen
    Viele Europäische Marken verwenden auf Polartec REPREVE 100 basierende Stoffe –darunter Eider, Millet, Montane, Mountain Equipment, Rab, The North Face, Ternua, Vaude – in ihren Kollektionen und nutzen das Material vom Baselayer bis zum Wetterschutz. So verwendet The North Face für seinen Bestseller Denali Fleece recyceltes Polartec 300 ebenso wie Millet für das neue ROC Power Jacket. Einige internationale Kunden gehen mit ihrer Verantwortung für die Umwelt noch einen Schritt weiter. Norrona ist seit Jahren ein großer Unterstützer des recycelten Polartec Sortiments und Patagonias Recycling Geschichte geht zurück bis in die Neunziger. Patagonia gilt dabei als Vorreiter: 1993 launchte das Unternehmen die erste Bekleidungslinie mit recyceltem Polartec Material – die Synchilla Linie die bis heute aus Jacken und Westen besteht. Zusätzlich sind in der gesamten Polartec Kollektion recycelte Polartec Stoffe zu finden – darunter beliebte Capilene 4 Base- layer mit über 50%igem Recyclinganteil. Im Rahmen des Common Threads Garment Recycling Programm akzeptiert Patagonia jedes Kleidungsstück das je aus Polartec Materialien hergestellt wurde. Diese Materialien werden recycelt, zu Garn verarbeitet, aus dem wiederum Bekleidung entsteht. Es ist das erste Common Thread Garment Recycling Programm und alle Polartec® Stoffe sind dafür geeignet.

    Warum recyceln?
    Die Gründe für’s Recyceln? Natürlich stehen Auswirkungen auf die Umwelt ganz oben auf der Liste. Recycling spart Energie und reduziert unsere Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Brennstoffen. Es reduziert deutlich die Menge an Abfall, die auf den Mülldeponien landet sowie schädliche Emissionen, die in die Atmosphäre geblasen werden. Die Technologie hinter Recycling Materialien wächst ständig. Neue Recycling Garne machen keine Zugeständnisse mehr in puncto Produktion, Performance oder Ästhetik. Es gibt auch ein geschäftlichen Vorteil: Sowohl die wirtschaftliche Rendite kann gesteigert werden, als auch der Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, die als nicht umweltfreundlich gelten. Polartec steht zu 100% hinter der Minimierung des eigenen ökologischen Fußabdruckes und wurde daher 2005 mit der Oeko-Tex 100 Zertifikation ausgezeichnet und ist seit 2008 Bluesign® AG zertifiziert. Es scheint so, als hätte es nie eine bessere Zeit gegeben um das Richtige zu tun. Wie funktioniert das:

    – Post-Consumer Abfall wird zu Polyester Chips verarbeitet– Polyester-Chips werden geschmolzen – Reinigung: das heißt Entfernung von Labels und Klebern sowie spezielle, chemische Prozesse, um die Kunststoffe voneinander zu trennen. Beispielsweise werden härtere Flaschenhälse genutzt, um Paletten herzustellen, während der weichere Flaschenkörper für Fleecejacken genutzt werden kann.
    – Geschmolzenes Polyester wird zu Fasern gepresst
    – Die Fasern werden zu Garn gesponnen – Polartec verwendet das recycelte Garn, um Stoffe herzustellen, die von Kleidungsherstellern zu Bekleidung verarbeitet wird.

    Die Zukunft

    „In den USA landen dieses Jahr über 40 Milliarden Plastikflaschen auf Mülldeponien. Ein Vierzigstel dieser gesamten Menge scheint zwar wie ein Tropfen auf heißem Stein, aber es ist ein Anfang. Wir werden in Zukunft damit weitermachen“, so Alessandro Perseo, Polartec European Marketing Manager. „Wir folgen weiterhin der steigenden Tendenz und werden unser Engagement noch weiter ausbauen, um einen besseren Nutzen aus dem bereits Benutzten zu ziehen. Auf die nächste Milliarde.“

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