Wenn Johann Kaufmann über Grindelwald spricht, dann schwingen gleichsam Bescheidenheit und Respekt vor der Natur in seiner Stimme mit.

    Trotzdem Johann Kaufmann Geschäftsführer von grindelwaldSPORTS ist und jeden Winkel zwischen Eiger, Mönch und Jungfrau wie die Ausrüstung in seinem Rucksack kennt, ist die Faszination für die Natur mit nahezu jedem Ton in seiner Stimme zu verspüren. Zumindest dann, wenn der Zuhörer die Leidenschaft für die Natur und den Respekt und die Demut für die imposanten Bauwerke derselben teilen kann.

    Foto: grindelwaldSPORTS

    Gerade Grindelwald zählt zu den schönsten Bergparadiesen, die Europa zu bieten hat. Kein Wunder also, dass neben Kletterbegeisterten, Alpinisten und Bergsportlern jedweder Couleur auch viele Wanderer in der Region Entspannung vom Alltag suchen. Oftmals leidet gerade diese Klientel jedoch an gewisser Selbstüberschätzung oder ist mit falscher Ausrüstung unterwegs, weiß Johann Kaufmann. „In Relation gesetzt passieren beim Bergwandern mehr Unfälle als beim klassischen Bergsteigen. Das Bergwandern wird oftmals unterschätzt“ erzählt Kaufmann. Oftmals seien die Wanderer schlichtweg mit falschem Schuhwerk unterwegs. „Es ist keine Seltenheit, dass wir im Gelände auf Wanderer treffen, die mit Flipflops unterwegs sind. Dabei sind gerade auch auf den vermeintlich einfachen Wegen vernünftiges Schuhwerk die Grundvoraussetzung für einen sicheren Tritt“. Schon im nassen Gras können Ungeübte mit dem falschen Schuhwerk schnell ins Rutschen kommen, an ein Überqueren von Schneefeldern mit ungeeigneten Schuhen sollte erst gar kein Gedanke aufkommen. Zu hoch ist das Risiko wegzurutschen und abzustürzen und in manchen Fällen kann auch die Bergwacht nicht mehr helfen. Dazu gesellt sich bei Freizeitwanderern oftmals ein Mix aus falscher Tourenplanung bezüglich der Länge und des Schwierigkeitsgrades sowie eine Fehleinschätzung der Wetterverhältnisse, führt Kaufmann aus. „Die Natur muss man respektieren, nicht konsumieren“ gibt er zu bedenken.

    Foto: grindelwaldSPORTS

    Dabei bietet gerade Grindelwald als Wanderregion ideale Möglichkeiten, sich an anspruchsvollere Touren erst einmal heranzutasten und sich beim Einstieg ins Wandern zu üben. „Als Wanderregion bietet Grindelwald eine absolute Vielfältigkeit. Von schweren Touren im exponierten Gelände mit dem Überqueren von Schneefeldern und Klettersteigbegehungen verfügen wir hier über viele sehr schöne recht einfache Touren. Da wäre zum Beispiel der Eiger Trail, eingebettet im Rahmen von Mönch und Jungfrau. Das ist wirklich eine wunderschöne Tour. Nicht weniger herrlich die Tour zum Faulhorn und beide sind geeignete Einstiegstouren, bei denen man die Schönheit und die Einzigartigkeit der Region kennenlernen kann“ erläutert Kaufmann.

    Foto: grindelwaldSPORTS

    Für Vielwanderer oder ambitioniertere Aspiranten empfiehlt sich der Grundkurs im Bergwandern, den grindelwaldSPORTS anbietet. Unter der Leitung eines ausgebildeten Bergführers erfahren die Teilnehmer, was beispielsweise bei Gletscherüberquerungen beachtet werden muss und wie man sich im exponierten Gelände verhält. Grundkenntnisse in Wetterbeobachtungen und Verhaltenstipps sowie eine Checkliste für die passende Ausrüstung und entsprechende Praxistouren mit Hüttenübernachtung gehören zu dem 3-tägigen Kurs, den Interessierte für 695,-CHF buchen können. Wer jetzt die Nase rümpft, ist in den Bergen fehl am Platz. Das Paket umfasst viele Leistungen, die persönlichen Tipps der Bergführer sind, wenn es um Sicherheit am Berg geht, ohnehin unbezahlbar. „Oftmals ist das Wandern der Einstieg für alpine Hochtouren oder Klettersteigbegehungen“ erzählt Kaufmann. Zum Klientel gehören zunehmend auch jüngere Paare, die sich für´s Bergwandern interessieren und für den Einstieg den Grundkurs buchen. Das Publikum ist international, was angesichts der Kulisse wiederum nicht verwundert. grindelwaldSPORTS arbeitet ganzjährig mit zwei festangestellten Bergführern zusammen, in der Sommersaison sind es rund 80 verschiedene freie Bergführer, die für das Angebot der Schweizer Bergsportschule eingesetzt werden.

    Foto: grindelwaldSPORTS

    Johann Kaufmann spürt man auch nach den langen Jahren seiner Tätigkeit und seinen vielen, nicht ausschließlich positiven Erfahrungen im Alpinismus die ungebrochene Leidenschaft für die Natur an: „Es ist diese wunderbare Bergwelt, mit der man sich jeden Tag befassen darf. Das ist einfach ein Geschenk, das wir gerne mit anderen teilen“.

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