Sie haben etwas Gewaltiges geschafft: Bernhard Hug (SUI), David Wallmann (AUT), Philipp Reiter (GER) sowie Janelle und Mark Smiley (USA) sind in Nizza in Rekordzeit angekommen.

    In der Rekordzeit von nur 36 Tagen absolvierten die fünf Athleten ihre Alpenüberquerung von Reichenau an der Rax in Österreich bis zu der Hafenstadt an der Côte d’Azur. Bei Red Bull Der Lange Weg, der längsten Skitour der Welt, legten sie auf Ski und zu Fuß eine Gesamtdistanz von 1.721 Kilometern sowie 89.644 Höhenmeter im Aufstieg zurück. Insgesamt waren sie 375 Stunden in Bewegung. 

    Unvergessliche Bergerlebnisse und lange, kräftezehrende Tagesmärsche standen bei dieser fünfwöchigen Expedition im Vordergrund – und das bei oft extremsten Bedingungen. Immer wieder wurden die fünf Athleten, die sich vorher untereinander kaum kannten, auf ihrer Alpenüberquerung von Ost nach West mit hochwinterlichem Wetter, Wind und schlechter Sicht konfrontiert. 

    Bild: redbullcontentpool.com

    „Es war schon hart“, berichtete Bernhard Hug in Nizza. „Du musst jeden Tag wieder Energie aufbringen, um dich neu zu konzentrieren und Schritt für Schritt weiterzukommen. Die 14-Stunden-Tage haben viel körperliche Energie gekostet. Und wir mussten sehr viel anpassen, immer wieder reorganisieren, weil das Wetter sehr schwierig war. Das braucht sehr viele mentale Energie. Daher ist die Erlösung sehr groß, dass wir es geschafft haben!“ 

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    Sicherheit stand immer im Vordergrund. So mussten die Sportler beispielsweise die Besteigung des höchsten Bergs der Alpen, des Mont Blanc (4810 m), nur hundert Höhenmeter unterhalb des Gipfels wegen zu hohen Lawinenrisikos abbrechen; auch die geplante Besteigung der Dufourspitze (4634 m) war nicht möglich. Zu den alpinen Highlights zählte die erfolgreiche Gipfelbesteigung des Großglockner (3798 m). „Die größte Herausforderung war sicher das schlechte Wetter, das uns fast tagtäglich das Leben schwer gemacht hat“, sagte David Wallmann. „Eigentlich wurden wir erst am Schluss mit Sonnenschein für die Strapazen belohnt.“ 

    Inspiriert war Red Bull Der Lange Weg von den vier österreichischen Skibergsteigern Robert Kittl, Klaus Hoi, Hansjörg Farbmacher und Hans Mariacher, welche die Route 1971 mit nur einem Supportmann im VW Bus, Alois Schett, bezwungen hatten. Alle Gipfel und Talorte des damaligen Teams konnten leider nicht passiert werden. Gemeinsame Entscheidungen und Erlebnisse schweißten das Team, das ursprünglich aus sieben Individualsportlern bestand, im Laufe der Tour immer stärker zusammen.

    Zwei der in Reichenau an der Rax gestarteten Athletinnen mussten auf dem Weg nach Nizza aus unterschiedlichen Gründen aufgeben: Nuria Picas (ESP), eine der erfolgreichsten Ultratrail-Läuferinnen der Welt, und die Südtiroler Alpinistin Tamara Lunger. Umso stolzer waren die fünf Athleten, als sie nun am Strand von Nizza ankamen. 

    „Jetzt waren wir 36 Tage unterwegs, waren auf 3700 Metern im Schneesturm festgesteckt, sind dann bis zu den Knien im Sulz gesteckt, und jetzt sind wir am Meer – das ist total irre“, blickte Philipp Reiter zurück. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir es wirklich geschafft haben. Es war verdammt weit, es war ziemlich hart, und das ist alles jetzt egal, weil wir sind jetzt da!“ Janelle Smiley (USA) zeigt mit ihrer enormen Leistung, dass nicht nur die physischen Voraussetzungen eine große Rolle spielen, sondern auch Taktik, mentale Stärke und Teamgeist. Red Bull Der Lange Weg – ein Abenteuer, von dem die beteiligten Athleten noch ihren Enkeln erzählen werden! Und eine Geschichte, die sie selbst geschrieben haben. 

    Startort: Knappenhof/Reichenau an der Rax, Niederösterreich Zielort: Nizza, Département Alpes-Maritimes, Frankreich Datum: 17. März bis 22. April 2018
    Dauer: 36 Tage 
    Ruhetage: 0
    Marschstunden: 375
    Längste Tagesetappe: Hinterreith, SUI – Airolo, SUI 70 km, 16 h
    Wetterbedingungen: Sehr schlecht: 14 Tage • Schlecht: 7 Tage • Okay: 7 Tage • Sehr gut: 8 Tage
    Zurückgelegte Distanzen zu Fuß und mit Ski: 1.721 km
    Höhenmeter im Aufstieg: 89.644 m
    Tägliche Marschleistung im Durchschnitt: 47,8 km
    Täglicher Höhenunterschied im Durchschnitt: 2490 m
    Tägliche Marschstunden im Durchschnitt: 10 Std., 41 Min 

    Die Expedition im Rückblick!: Auf der Website zu dem Projekt kann man in Routenprofil und Live-Tracker den Weg des Teams rückblickend nachvollziehen.

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