Wir haben den neuen GPS-Radcomputer ROX 12.0 von SIGMA in den letzten Wochen auf dem MTB und Rennrad in der Praxis getestet, gleichzeitig aber auch im Gespräch mit dem verantwortlichen Produktmanager Daniel Conka hinter die Kulissen der Entwicklung, Ausrichtung und Zukunft des neuen High-End-Gerätes blicken dürfen.

    Aufbruch in eine neue Epoche: Mit dem neuen ROX 12.0 verlässt SIGMA die traditionelle konservativ-klassische Ausrichtung und präsentiert einen High-End GPS-Radcomputer in einer für diese Kategorie angemessenen Preisklasse und stellt sich mit stolzer Brust der Konkurrenz und in der Tat, der ROX 12.0 kann es nicht nur locker mit derselbigen aufnehmen, er ist seiner Konkurrenz sogar noch einen Hauch voraus.

    Der Test:
    Ambitionierte Straßenradsportler oder Triathleten, abenteuerlustige oder wettkampforientierte Mountainbike und selbst begeisterte Tourenfahrer kommen mit dem ROX 12.0 voll auf ihre Kosten. Trainingsanalysten, Freigeister und Technikverliebte, Radsport- und Fahrradbegeisterte, die sich gerne in sozialen Netzwerken messen oder einfach mal auf gut Glück auf Tour gehen möchten, die Zielgruppe für den ROX 12.0 ist mindestens so breit gefächert wie seine Möglichkeiten. Doch das Wichtigste bei dem mannigfaltigen Funktionsumfang Die Bedienung ist so einfach und selbst erklärend, dass selbst technische Legastheniker keine Probleme haben, sich mit dem Highend-Computer auf Anhieb problemlos anzufreunden. Dass dem Sigma Produktmanagement-Team mit dem neuen Vorzeige-Computer ein ganz großer Wurf gelungen ist, das nehmen wir gerne vorweg.

    „Die Mammutaufgabe bei einem solch komplexen Produkt bestand für uns darin, diese Komplexität so einfach wie möglich bedienbar zu machen. Easy to use stand für uns an erster Stelle und wir sind daher sehr froh, dass wir gerade bei der Bedienung bereits unheimlich viel positives Feedback bekommen haben“ erläutert der verantwortliche Produktmanager Daniel Conka im Gespräch. „Wir werden interessanterweise oft gefragt, wie lange die Entwicklungszeit für den ROX 12.0 betragen hat, das können wir allerdings wirklich nicht auf den Punkt beantworten, denn die Idee für den ROX 12.0 schwirrte schon lange in unseren Köpfen herum“ so Conka weiter.

    Die ersten Schritte
    Das erste Laden geht fix. Das ist auch gut so, denn man darf getrost mit Hochspannung erwarten, dass das feine Display aus dem Schlaf erwacht. Sämtliche Einstellungen können direkt am ROX 12.0 eingestellt werden. Selbstverständlich können die Konfigurationen auch über das DATA CENTER oder LINK App vorgenommen werden, die dann mittels SIGMA Cloud  auf den ROX übertragen werden. Das integrierte WIFI macht das und noch viel weiteres möglich. Zum Beispiel das direkte Hochladen der letzten Trainingsrunde auf soziale Netzwerke wie Strava oder das Herunterladen von Trainingsstrecken und Routen über entsprechende Anbieter, die bereits auf dem ROX 12.0 vorinstalliert sind. Aber dazu später noch. Neben den persönlichen Einstellungen und Radeinstellungen kann hier schon in der Voransicht auch das entsprechende Sportprofil ausgewählt werden Neben RDB für Roadbike, das selbsterklärende MTB Profil, ein Tourprofil oder Indoor Cycling können selbst erstellte Profile hinzugefügt werden. Dazu können Trainingsfunktionen aktiviert werden, bei Nutzung von zum Beispiel Herzfrequenz- oder Trittfrequenzmesser. Die Montage der Radhalterung ist mindestens so einfach wie die Bedienung des ROX 12.0 und das sowohl am MTB- als auch Rennrad.

    Daniel Conka: „Wir bekamen schon seit langer Zeit immer wieder die Frage gestellt, wann wir ein vollwertiges Navigationsgerät bringen würden. Das Interesse unserer Kunden freut uns natürlich und auch die Anregungen nehmen wir gerne auf. Daher war für uns auch klar: Wir wollen unsere Kunden nicht enttäuschen, aber auch nicht nur eine Kopie von anderen Radcomputern anbieten. Daher ist der ROX 12.0 so wie er ist. Er ist in der Kategorie High-End mit anderen zu finden, ist aber ganz klar ein SIGMA Produkt und steht damit für sich selbst. Gerade in Hinblick Konnektivität gehen wir neue und aus unserer Sicht den konsequenten nächsten Schritt, in dem wir WiFi als schnelle Datenkommunikationsschnittstelle nutzen.“

    Freie Fahrt bei bester Sicht
    Tritt man in die Pedale, kommt der ROX 12.0 schnell auf Touren und erfasst die Geschwindigkeit genauso wie die barometrische Höhenmessung. Am Ende des Trainings kann man sich natürlich die gefahrene Route anschauen und anschließend die Trainingsdaten gleich hochladen und mit Gleichgesinnten aus aller Welt teilen. Für eine eingehendere Trainingsplanung und Analyse empfiehlt sich die Verbindung mit der SIGMA Cloud. Kommt man vom Training nach Hause und kann der ROX 12.0 auf sein angestammtes WIFI zugreifen, lädt er die Trainingsdaten direkt hoch. Einfacher geht´s auch hier nicht. Alternativ stehen in Sachen Trainingssoftware auch TrainingPeaks zur Verfügung. Neben Strava sind GPSies und komoot vorinstalliert.

    Geplante Routen oder einfach mal drauf los
    Hinterlegt ist im ROX 12.0 bereits umfangreiches Kartenmaterial. Ob vor der Haustür, in der Provence, am Bodensee in den Alpen, Andalusien oder Südtirol, es gibt nur wenige Touren in Zentraleuropa, die mit dem bereits installierten Kartenmaterial nicht möglich sind. Die Routenerstellung kann auch über die Planung mit verschiedenen Adressen erfolgen. Über die Point of Interest Funktion sind verschiedene Punkte hinterlegt. Ob ein guter Kaffee in einer Bar an der Strecke oder Flüssigkeitszufuhr an der Tanke, ob die schönsten Plätze oder gefragtesten kleinen Orte, das Auswählen der POI´s macht einfach Laune und hält die eine oder andere Überraschung parat. Was uns besonders gefallen hat ist die „Draw my Route“ Funktion. Einfach mit dem Finger über das Tauchdisplay fahren und schon bekommt man die Infos zur gewünschten Route, abhängig vom gewählten Sportprofil Rennrad, MTB oder Tour. So entdeckt man auch ganz einfach neue Wege in der Nachbarschaft und im Trainingslager oder Urlaub erstellt man so seine ganz individuellen Routen, ohne unbedingt auf einen Guide angewiesen zu sein. Sollte das vorinstallierte Kartenmaterial den Abenteuerdurst noch nicht genug stillen – kein Problem. Der ROX 12.0 bietet die Möglichkeit Karten per WiFi direkt am Gerät herunterzulanden. „Karte vergessen zu laden“ gehört damit der Vergangenheit an.

    Daniel Conka: „Wir wollten den Ansatz der Konnektivität und der Anbindung der Portale neu entwickeln und auch neu definieren. Uns war es wichtig, dass der Nutzer nicht darauf warten muss, dass Daten ewig synchronisieren oder man immer USB als Verbindung zu PC / MAC verwenden muss. Der ROX 12.0 sollte autark genutzt werden können und bei Bedarf aber auch Anbindung an die wichtigsten Portale bekommen.“

    Display, Bedienung und Schnelligkeit
    Wie schon erwähnt: Der ROX 12.0 lässt sich bequem über den Touchscreen steuern. Als Backup kann er aber auch ganz konservativ über die Tasten auf der Frontseite des Geräts bedient werden. Beides funktioniert schnell und einwandfrei. Die Einstellungen des Displays können individuell vorgenommen werden. Wir sind mit den Voreinstellungen bezüglich der Beleuchtung bestens klar gekommen. An der Alblesbarkeit des Displays hatten wir nichts auszusetzen – ob bei Sonnenschein oder Dämmerung, wir waren immer bestens informiert. Bezüglich des Routings oder der Draw my Route Funktion waren wir schlichtweg von der Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit des ROX 12.0 begeistert.

    Daniel Conka: „Es kam bereits einige Male vor, dass der ROX 12.0 mit Handys älterer Generationen verglichen wurde. Der Eindruck entsteht nur, da Radcomputer in dieser Preiskategorie auch mit dem Smartphone verglichen werden. Nur wird dieser Vergleich immer ein Stück weit ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen sein. Das Smartphone ist kein Radcomputer und der Radcomputer ist kein Smartphone. Egal ob die Lesbarkeit bei voller Sonneneinstrahlung, die Akkulaufzeit bei laufender Navigation oder die ob es die Robustheit des Gerätes ist, ein Radnavi ala ROX 12.0 wird immer besser abschneiden als ein Smartphone mit App.“

    Größe und Gewicht
    Kommen wir zu unserem einzigen kleinen Kritikpunkt. Der ROX 12.0 könnten trotz seiner Funktionsfülle einen Ticken kleiner ausfallen. Der Rahmen rund um das Display ist relativ üppig ausgestattet. Dass man sich den ROX 12.0 noch mit einem farblichen Wunschcover individueller gestalten kann, ist zwar ein netter Gimmick, aber nicht unbedingt notwendig. Mit dem Gewicht konnten wir bestens leben – die paar Gramm nimmt man auch als ambitionierter Rennradfahrer gerne mit auf Tour.

     

    Fazit:
    Wir haben bei weitem das Portfolio des ROX 12.0 nicht ausgeschöpft. Zum Beispiel könnte noch Erwähnung finden, dass auch Schietwetter dem Display nichts anhaben kann, mann sich dann entsprechender Handschuhe bedienen sollte, um die Touchscreen Funktion zu benutzen oder eben auf die Steuerung per Tastatur zurückgreifen muss. Genauso könnte Erwähnung finden, dass die Laufzeit des ROX 12.0 bei rund 12 Stunden liegt, also auch richtig lange Touren kein Problem sind und dass der ROX 12.0 auch dann weiterläuft, wenn man das Display deaktiviert, um Strom zu sparen.

    Doch irgendwann müssen auch wir mit unserem Latein das Ende einläuten und unsere Eindrücke von dem ROX 12.0 auf den Punkt bringen: Ein perfekter Radcomputer, der immens viel bietet, dabei super leicht zu bedienen ist und jeden Cent des empfohlenen Verkaufspreises von 399,- Euro wert ist. SIGMA ist mit dem ROX 12.0 nicht nur in der höchsten Liga der Radcomputer angekommen, vielmehr hat die Marke es geschafft, dass die Konkurrenz hinterherlaufen bzw. -fahren muss. Alle Daumen hoch für ein Trainings- und Tourengerät, das einfach Laune macht!

    Daniel Conka: Der ROX 12.0 ist heute schon voll mit Features, die eigentlich kaum noch Wünsche offen lassen. Dennoch hören wir ganz genau hin, was unsere Kunden wollen und sind im engen Austausch. Das kommt dem ROX 12.0 natürlich zu gute und das möchten wir auch gerne wieder zurück geben. Daher wird es in unregelmäßigen Abständen auch Updates geben, die die ein oder andere neue Funktion mit sich bringen wird.

    Mehr über SIGMA-Elektro GmbH

    Bewertung
    • 10/10
      Bedienung - 10/10
    • 10/10
      Funktionsumfang - 10/10
    • 10/10
      Konnektivität - 10/10
    • 9/10
      Design - 9/10
    • 10/10
      Display - 10/10
    • 9/10
      Größe und Gewicht - 9/10
    • 9/10
      Preis-Leistung - 9/10
    9.6/10

    Zusammenfassung

    Ein perfekter Radcomputer, der immens viel bietet, dabei super leicht zu bedienen ist und jeden Cent des empfohlenen Verkaufspreises von 399,- Euro wert ist. SIGMA ist mit dem ROX 12.0 nicht nur in der höchsten Liga der Radcomputer angekommen, vielmehr hat die Marke es geschafft, dass die Konkurrenz hinterherlaufen bzw. -fahren muss.

    2 Kommentare
    • Antworten Thomas Ehrhardt

      3. September 2018, 9:24

      Sehr guter Artikel. Ich haben den ROX12 schon lange im Auge. Aus dem Beitrag sind aber 2 Dinge offen, vielleicht habt ihr da eine Antwort. Beides sind Dinge die vom Polar V650 her so richtig richtig nerven.

      1. Wenn man einmal die Aufzeichnung einer Aktivität begonnen hat, lässt sich beim V650 nichts mehr ändern. Keine Anzeigen am Display, keine Route, nichts. Wie ist das beim ROX12?

      2. Kann man eine versehentlich gestoppte Aktivität wieder aufnehmen?

      • Antworten Harald Bajohr

        4. September 2018, 18:39

        Hallo Thomas, zunächst einmal vielen herzlichen Dank für Deine positive Kritik zu unserem Artikel! Zu Deinen beiden Fragen:

        1.) Beim ROX kannst Du während der Fahrt so ziemlich alles machen. Das Navi neu starten, die Sensoren verbinden, die Ansichten wechseln, das ist alles kein Problem. Insofern ist der ROX 12 wesentlich flexibler wie der V650 von Polar.
        2.) Das Stoppen an sich ist kein Problem. Wenn man das Training allerdings einmal gespeichert hat, kann man es nicht mehr wieder aufnehmen.

        Wir hoffen, dass wir Dir mit unseren Antworten weiterhelfen konnten. Falls weitere Fragen offen sind, melde Dich gerne! Viele Grüße vom soq.de – Team!

    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!