Mit der V800 spricht Polar besonders die leistungsorientiert und ambitioniert trainierenden Sportler an. Die toprangierte GPS-Sportuhr ist mit einer Fülle sinnvoller Funktionen ausgestattet – für Polar jetzt nichts ungewöhnliches. Neu ist, die „smarte“ Interaktion zwischen Sportuhr, Online-Trainingsportal und Smartphone-App. Ob dieses Gespann harmoniert? Wir haben genauer hingeschaut.

    Der Test:

    Den Anfang macht das „Flow“ Webportal, wo wir uns ein Profil anlegen. Neben den allgemeinen persönlichen Daten sollte man hier seine maximale Herzfrequenz, Ruhepuls und den Body-Mass-Index parat haben. Bequem lassen sich alle Vorabkonfigurierungen einstellen, die später auf die Uhr übertragen werden. Die V800 gewährt pro Sportart 8 Displayeinstellungen mit maximal 4 Zeilen und lässt somit keine individuellen Anzeigenkombinationen offen. 4 Anzeigen gleichzeitig machen ordentlich Betrieb auf einem Uhrendisplay, was unser Interesse schnell auf die Hardware lenkt – also weg von der Theorie, hin zur Praxis.

    Äußerst schnörkellos, mit klarem Design und top verarbeitet kommt die V800 daher. Die Uhr sitzt gut, ohne Druck- oder Reibungspunkte auch am dünnen Handgelenk, was bei Sportuhren mit verbautem Akku und GPS-Sensor nicht immer der Fall ist. Jedoch ist jedes Handgelenk individuell, deshalb empfehlen wir ein Probetragen. Der vollgeladene Akku hält im Normalbetrieb 13 Stunden, im Energiesparmodus 50 Stunden und bei ausgeschaltetem GPS 30 Tage. Die Bedienung ist intuitiv und klar verständlich – typisch Polar. Der erste Eindruck von einer gestochen, scharfen Displaydarstellung, setzt sich im Training fort. Beste Lesbarkeit bei allen Wetterbedienungen und hoher Trainingsintensität, auch bei einer Einteilung von gleichzeitig 4 Anzeigereihen. Je nach Belegung lässt sich durch tippen auf das Display die Trainingsansicht wechseln, Rundenzwischenzeiten nehmen oder die Beleuchtung aktivieren. Besonders dienlich ist das Vibrationssignal, welches zusätzlich zum Tonsignal festgelegte Zeit- oder Streckenintervalle ankündigt. Ein Tonsignal wird im Renngetümmel oder bei Straßenlärm gerne mal nicht wahrgenommen, die Vibration am Handgelenk ist immer spürbar. Die GPS-Verbindung funktioniert sehr rasch und ist äußerst zuverlässig. Die V800 hält bei einer GPS-Störung keine alternative Messtechnik bereit, wie bei Geräten anderer Hersteller. Wobei die Genauigkeit solcher Ersatzmessmethoden durchaus fragwürdig ist. Die GPS-Messgenauigkeit hat sich im Einsatz als äußert präzise erwiesen.

    Ein cleverer Schachzug von Polar war die Implementierung eines Activity Trackers in die Sportuhr. Wer sein Lieblingssportgerät gerne 24h/7 Tage tragen möchte, profitiert davon. Neben Bewegungsmustern analysiert die Uhr auch Schlafzeit und unruhige Schlafphasen und sendet Inaktivitätswarnungen. Besonders Triathleten werden jetzt jubeln – denn die V800 zeichnet gekoppelt mit dem Brustgurtsenor HR H7 auch die Herzfrequenz beim Schwimmen auf, zusätzlich werden Zuglänge und Schwimmstil analysiert. Eine „Back to start“ Funktion führt den Sportler auf direktem Wege wieder zum Ausgangspunkt der Trainingseinheit zurück, was allerdings die einzige klassische Outdoorfunktion bleibt. Sicher kommen auch Trailrunner mit den Höhenmeteranzeigen und einfacher Routennavigation auf ihre Kosten, für Bergsportler ist die V800 jedoch nicht ausgelegt.

    Nach der Trainingseinheit lassen sich alle trainingsrelevanten Daten übersichtlich auf der V800 ablesen, am bequemsten ist das aber am Bildschirm über das Trainingsportal Flow. Hier bietet sich die Möglichkeit, die zurückgelegten Trainingseinheiten anhand einer Kartenanimation nochmals nachzuerleben. Herzfrequenzdaten, Streckenprofile, Geschwindigkeiten, etc. werden auf den ersten Blick akurat und klar im Trainingstagebuch dargestellt. Beim zweiten Blick vermissen wir die Temperatur, welche die Uhr im Trainingsbetrieb anzeigt. Der Activity Tracker zählt die gesamten Schritte, im Trainingsmodus kann die V800 die Schrittfrequenz nicht ermitteln. Wer an seiner Lauftechnik feilt und die Schrittfrequenz ermitteln möchte, kann dies nur mit Hilfe des Laufsensors Bluetooth Smart. Der ist dann allerdings gleich auch die große Lösung, denn er zeichnet zusätzlich auch die Schrittlänge auf.

    Möchte man seine Trainigseinheiten publik machen, funktioniert das aktuell nur innerhalb von Flow mit anderen Polar Usern. Wir vermissen Schnittstellen zu Social Media Anwendungen wie Facebook, Twitter, etc. (Anmerkung: Diese Funktion ist laut Polar in Planung, einen festen Termin, ab wann die Social Media Anbindung zur Verfügung steht, gibt es noch nicht). Moment – die Flow App kann das laut Beschreibung schon. Die kostenlose App ist als IOS und Android Version erhältlich. Jedoch ließ sich die App nicht auf unserem aktuellen Android Smartphone, im Zeitraum der Testphase installieren – schade. Leider funktioniert die App noch nicht auf allen Geräten. Eine aktuelle Liste kompatibler Modelle findet man unter: www.polar.com/de/support/polar_flow_app_and_compatible_devices?product_id=64071&category=faqs.

     

    Fazit:

    Die V800 an sich verdient sich die Bestnote. Hardware, Handling, Passform und Leistungsumfang sind schlicht und einfach herausragend. Besonders hervorzuheben ist das gestochen scharfe, in allen Lebenslagen bestens ablesbare, Display. Man könnte die V800 fast als Triathlon Uhr bezeichnen. Diese drei Sportarten bespielt die GPS-Sportuhr perfekt. Der integrierte Activity Tracker sorgt dafür, dass man die V800 am liebsten 24 Stunden, täglich tragen möchte – dies birgt Suchtpotenzial! Leichte Schwächen offenbart noch das in der Betaphase befindliche Trainingsportal Flow. Die App konnten wir leider nicht bewerten. Bei Flow besteht von Seiten Polar noch Nachbesserungsbedarf, die V800 geht voran und befindet sich bereits zu 100 Prozent im richtigen „flow“. Die V800 ist in den Farbvarianten schwarz und blau, solo und im Package mit dem HR H7 Senor zu einem Preis von 399.- bzw. 449.- erhältlich.

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