Der Schweizer Alpinist und adidas Outdoor Athlet Andreas Steindl (26) hat das geschafft, was den meisten Menschen unmöglich erscheint: er rannte 30,66 Kilometer von Zermatt nach Saas Fee und überquerte dabei fünf Viertausender, darunter auch den Dom, den höchsten komplett in der Schweiz gelegenen Berg, in einer atemberaubenden Zeit.

    Für die 4.015 Höhenmeter über unwegsames Gelände, Gletscher und ausgesetzte Felsgrate benötigte Steindl nur 7 Stunden, 45 Minuten und 44 Sekunden.Am Abend vor der Überquerung ist Andy Steindl nervös. Seine Beine fühlten sich beim letzten Lauf etwas schwer an. Doch als er nachts um 02:55 Uhr vor seine Haustür tritt, ist er zuversichtlich. Bekleidet mit einer ¾-langen Tight, einem langärmeligen Shirt und Trailrunningschuhen geht es im Schein der Stirnlampe zum Zermatter Kirchplatz. In seinem kleinen Rucksack führt er nur das Nötigste mit sich: eine leichte Jacke, ein Stirnband, Handschuhe, Sonnenbrille, Steigeisen, einen leichten Pickel, 3 Kohlenhydrat-Riegel, 3 hochkonzentrierte Gels und einen Camelback mit isotonischem Getränk. Es soll heiß werden.

    https://youtu.be/vwhY5e9BE-0

    Steindl, der als Kind eines Bergführers und einer begeisterten Hobby-Bergsteigerin in Zermatt umgeben von 38 Viertausendern aufwuchs, bestieg im Alter von 14 Jahren zum ersten Mal das Matterhorn. Heute, 12 Jahre später, ist er selbst Bergführer und stand schon über 80 Mal auf dem Gipfel des Schweizer Wahrzeichens. Er hält sogar den Rekord für die schnellste Besteigung desselben von Zermatt aus (2h57). Für den leidenschaftlichen Bergsportler ist ein Aufstieg aufs Matterhorn eine Trainingseinheit. Die Berge sind sein ganz persönlicher Sportplatz, im Sommer wie im Winter. 2013 gewann er mit der Schweizer Skitouren-Mannschaft den WM-Titel. Steindl will schnell auf die Berge rauf und mit viel Geschwindigkeit wieder runter, um den nächsten Gipfel zu erklimmen.So erklärt sich auch, wie der 26jährige auf die Idee kam, 5 Viertausender an einem einzigen Tag zu überqueren. „Eigentlich bin ich auf dieses Projekt gekommen, weil ich das Täschhorn und den Dom immer von zu Hause aus sehe, diese schönen Pyramiden, die in der Abendsonne leuchten“, erzählt Andy Steindl. „Und da wollte ich gerne rauf. Doch der Abstieg vom Dom hat es in sich. Ich wollte einen sicheren Weg finden, weil ich alleine unterwegs bin. Daher habe ich die Route über die fünf Gipfel Alphubel (4.206m), Täschhorn (4.491m), Dom (4.545m), Lenzspitze (4.294m) und Nadelhorn (4.327m) gewählt.“

    Im Sommer 2013 lief der Zermatter die spektakuläre Tour zum ersten Mal und brauchte dafür sagenhafte 9 Stunden und 3 Minuten. Seitdem wartete Steindl auf die Gelegenheit, die 5-Peaks-Tour zu wiederholen und seine Zeit von damals zu unterbieten. „Bei diesem Projekt müssen viele Faktoren zusammenkommen, damit man es realisieren kann“, so Steindl. „Die Verhältnisse am Berg müssen stimmen, das heißt die ausgesetzten Felsgrate dürfen nicht von Schnee bedeckt sein, der Firn wiederum muss gefroren sein, weswegen ich auch nachts starte, das Wetter muss passen und ich muss körperlich und psychisch in Topform sein.“

    Es dauerte zwei Jahre, bis der perfekte Tag eintraf. Diesmal durfte ein Kamerateam dem Schweizer per Helikopter folgen. „Ich mache dieses Projekt natürlich in erster Linie für mich selbst“, so Steindl, „aber ich hoffe, dass ich die Leute zu Hause mit den Aufnahmen von meinen Bergen begeistern und inspirieren kann und sie animiere, selbst in die Berge zu gehen.“

    Die Kirchturmuhr zeigt 03:15 Uhr. Andy Steindl startet seinen Zeitmesser und rennt los in die Dunkelheit. Die ersten anderthalb Stunden führen auf Wanderwegen durch den Wald zur Täschalp und weiter zu Täschhütte, wo die meisten Bergsteiger ihre Tour auf den Alphubel oder das Täschhorn starten. Als Steindl den Gletscher am Alphubeljoch erreicht, geht die Sonne auf. Mit Steigeisen geht es weiter übers Eis. Auf dem Gipfel des Alphubels, seinem ersten Messpunkt, liegt er 22 Minuten vor der Zeit, auf dem Gipfel des Täschhorns sind es bereits 41 Minuten.

    Die Kameracrew hat Mühe ihm zu folgen und den winzigen Menschen in der monumentalen Felslandschaft zu finden. Vor der Überschreitung vom Täschhorn zum Dom hat Steindl am meisten Respekt. „Der Fels auf dem Grat ist extrem brüchig, dort ist das Risiko am größten und dort muss ich mich am meisten konzentrieren“, sagt er. Trotzdem schafft er die Überquerung in 1 Stunde und 5 Minuten. Es folgt der Abstieg über den Gletscher ins Lenzjoch, wobei das Wort ‚Abstieg’ nicht so recht zum Lauftempo des 26jährigen passen will. „Downhill run“, vorbei an mehreren Seilschaften, die ihm verwundert nachschauen, trifft es wohl besser. Nach 6 Stunden und 7 Minuten steht Andy Steindl auf dem vierten Viertausender, nach 6 Stunden und 37 Minuten hat er den fünften Gipfel erreicht. Vom Nadelhorn benötigt er nur 1 Stunde und 9 Minuten bis zum Kirchplatz nach Saas Fee. Als er erschöpft auf die Kirchentreppe sinkt und die Uhr stoppt, zeigt sie 7:45:44 an. Steindl ist überglücklich.

    „Die Idee war schon, dass ich schneller bin als vor zwei Jahren. Ich hatte erst das Gefühl nicht so fit zu sein wie damals und wollte einfach nur das Beste daraus machen, aber mit dieser Zeit hätte ich nie gerechnet. Zwischendurch habe ich gedacht, meine Uhr spinnt. Es war ein Wahnsinnstag für mich, ich bin müde aber zufrieden und glücklich. Was will man mehr als so einen tollen Tag in den Bergen zu erleben, der dann auch noch für immer festgehalten wird.“ adidas outdoor

    Bilder: (c) Michael Portmann / adidas Outdoor

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