Nachhaltigkeit ist die DNA von prAna, der Klettermarke aus den USA, die sich erfolgreich auch im Lifestyle etabliert hat und stark gefragt ist. Wir haben bei Scott Kerslake nachgehakt, wie nachhhaltig prAna im Zuge des Erfolgs ist und wie viel Idealismus aus der Geburtsstunde heute noch in der Marke steckt.

    1.) Von der Garagenmarke zum international agierenden Unternehmen, wie viel Idealismus ist auf diesem Weg auf der Strecke geblieben und welche Kompromisse gerade in Bezug auf faire und nachhaltige Produktionsprozesse musste die Marke prAna eingehen?
    Wir sind der Nachhaltigkeit noch genauso verpflichtet wie vor 24 Jahren, als wir unser erstes T-Shirt aus Biobaumwolle verkauften. Trotz rasant gestiegener Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren haben wir es geschafft, dieser Linie treu zu bleiben. Mit der Größe entstehen auch neue Möglichkeiten. So konnten wir einen „20-Jahre-Plan“ entwickeln, der die Verwendung von erneuerbaren und recycelbaren Materialien in unserer Produktion mit Rücksicht auf den Schutz unserer Umwelt professionell integriert – trotz oder gerade durch das stete Unternehmenswachstum.

    2.) Wie viel Transparenz gewährt prAna seinen Fans und Kunden und wie lässt sich diese nachvollziehbar kommunizieren?
    Wir verwenden nur Materialien und kooperieren mit Unternehmen und Fabriken, die strengen Richtlinien der Qualitätskontrolle unterliegen. Jedes einzelne Produkt wird so entsprechend gekennzeichnet und ist mit allen Informationen versehen. Die Philosophie der Nachhaltigkeit kommunizieren wir daneben auf unserer Webseite, in allen Katalogen und Medien-Kanälen. Einen Beitrag hierzu liefern auch unsere Markenbotschafter, die nicht nur sportlich, sondern auch in ihrem Engagement für die Umwelt zu uns passen müssen. Wir sind schon ein bisschen stolz auf alles, was wir schon erreicht haben –und sprechen auch darüber –darauf kann und darf man sich als Unternehmen aber nicht ausruhen.

    3.) Das Angebot von prAna geht längst über eine IN-Marke für Kletterfans hinaus und bedient mittlerweile auch das Lifestyle-Segment. Wie kann man bei einer so großen und bunten Kollektion Nachhaltigkeit in allen Bereichen gewähren?
    Während die Kollektion gewachsen ist, ist sich prAna trotzdem immer seiner Linie treu geblieben. Ziel ist es, nachhaltige Prozesse auf ganzer Linie in das operative Geschäft und die Lieferkette zu integrieren. So verwendet prAna recycelte und biologisch angebaute Materialien – seit 2015 hat prAna die Zahl der Kollektionsstücke aus Biobaumwolle um 35 % auf 119 Produkte gesteigert. Mittlerweile stammen 85 % der von prAna verarbeiteten Baumwolle aus kontrolliert biologischen Anbau.

    Und auch im Alltag setzen wir unsere Philosophie um. Wir setzen bei uns auf hauseigene Kompostier- und Recycleprogramme, Energiesparmaßnahmen, vor allem aber auf die Reduktion von Plastiktüten. 79 % der prAna-Kollektion wird ohne Plastikverpackung verschickt. Hochgerechnet haben wir damit seit 2011 9.494.884 Plastiktüten gespart. Anstelle verwenden wir recyceltes Papier für die Verpackungen.

    Wenn man den Nachhaltigkeitsgedanken auf ganzer Linie im Unternehmen durchziehen will, muss jeder Mitarbeiter diese Philosophie verinnerlicht haben und sich seiner eigenen Verantwortung bewusst sein. Darauf legen wir großen Wert. Deshalb haben wir auch keine von anderen Teams isolierte „Nachhaltigkeits-Abteilung“. Bei prAna wird jeder einzelne Mitarbeiter geschult, so stehen wir alle geschlossen hinter der Philosophie.

    4.) Was unterscheidet prAna von anderen nachhaltigen und sozial engagierten Marken bezüglich der Wertschöpfungskette und gibt es so etwas wie ein CSR USP?
    Als eines der ersten US-Unternehmen wurde prAna im März 2012 bluesign® Systempartner. Und prAna war der erste große Bekleidungshersteller in Nordamerika überhaupt mit einer Fair Trade USA-Zertifizierung. Seit 2015 haben wir unser Angebot an Fair Trade zertifizierten Produkten um 108 % gesteigert. Konkret heißt das, dass 2016 insgesamt 64 % aller prAna Modelle entweder Bluesign® zertifiziert sind oder einen oder mehrere andere nachhaltige Aspekte wie recycelte Wolle, recyceltes Polyester, Bio-Hanf oder Bio-Baumwolle bieten. Noch im vergangenen Jahr traf das nur für 13 % der Kollektion zu.

    5.) Was trägt prAna dazu bei, das Bewusstsein bei Konsumenten für faire und ökologische Bekleidung zu schärfen und welches Entwicklungspotential sehen Sie in diesem Zusammenhang für die Marke?
    Wer zum Beispiel eines unserer bluesign® zertifizierten Produkte trägt, weiß, dass es nachhaltig und frei von schädlichen Chemikalien ist und dass im gesamten Fertigungsprozess weder Umwelt noch Menschen Schaden zugefügt wird. Diese Information geben wir mit all unseren Produkten weiter, bei den Händlern, in den Katalogen und auf der Webseite. Letztes Jahr haben wir hier eine neue Seite eingerichtet, die zielgerichtet und benutzerfreundlich über die von prAna verwendeten Materialien und Prozesse aufkärt. prana.com/about-us/sustainability.html

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