Entschlossen tritt VAUDE dafür ein, umweltschädliche Fluorcarbone (PFC) komplett aus allen Produkten zu eliminieren. Mit der aktuellen Kollektion Frühjahr/Sommer 2018 ist der Outdoor-Ausrüster diesem Ziel wieder einen großen Schritt nähergekommen: Alle textilen Materialien der Bekleidungskollektion sind ab sofort ohne PFC ausgerüstet.

    Dass VAUDE dies erreicht hat, ist alles andere als selbstverständlich. Als sich VAUDE vor über 10 Jahren dazu entschloss, Schadstoffe, insbesondere PFC, zu vermeiden, war das Unternehmen ein Einzelkämpfer auf ganzer Linie. Denn PFC war die gängige Technologie für wasserabweisende Ausrüstungen und darüber hinaus auch eine sehr bequeme und kostengünstige Lösung für die Industrie. Entsprechend gering war das Interesse, alternative Lösungen zu entwickeln. Auch das öffentliche Bewusstsein war noch kaum vorhanden. Davon ließ sich VAUDE nicht entmutigen. „Angesichts der gravierenden Umweltauswirkungen, die PFC verursacht, kam für uns nur ein kompletter Verzicht in Frage“, so Antje von Dewitz, VAUDE Geschäftsführerin. Seither kämpft VAUDE auf allen Ebenen für die Eliminierung von PFC.

    Wasserdichte Bekleidung mit PFC-freier Membran

    Als erstes stellte VAUDE 2011 die wasserdichte Bekleidung komplett auf PFC-freie Membranen um. Die Membran ist eine Art dünne Haut, die das Wasser abhält und zugleich atmungsaktiv ist. Bis heute wird bei den meisten gängigen Membranen PFC zur Herstellung benötigt.

    PFC-freie wasserabweisende Ausrüstung – ein Kraftakt

    Im nächsten Schritt setzte sich VAUDE das Ziel auch bei allen wasserabweisenden Ausrüstungen auf PFC verzichten. Dabei handelt es sich um eine Oberflächenbehandlung, die bewirkt, dass das Wasser auf der Außenseite der Textilien abperlt. Ohne diese Imprägnierung, auch Durable Water Repellency (DWR) genannt, würde sich das Material vollsaugen und ein klammes Gefühl verursachen. Dies stellte VAUDE jedoch vor große Herausforderungen: Es war bis dato nicht möglich, eine Imprägnierung ohne PFC herzustellen, die trotzdem funktionierte, sprich: das Wasser abperlen ließ. Also bearbeitete VAUDE die Materiallieferanten und die Chemie-Industrie, nach alternativen Lösungen zu suchen – doch der Einfluss als einzelner Mittelständler war gering. Erst als Greenpeace 2012 mit der Detox-Kampagne auf die globale Verbreitung von PFC in der Umwelt aufmerksam machte und die Outdoor-Industrie an den Pranger stellte, kam die Branche in Bewegung. Der Druck, den Greenpeace auf die Outdoor-Marken ausübte, erreichte auch die Chemie-Industrie. Von da an begannen die Zulieferer, sich ernsthaft mit PFC-freien Alternativen auseinanderzusetzen.

    Anke von Dewitz, Foto: Vaude

    Die chemische Zuliefer-Industrie musste einen Richtungswechsel einschlagen, neue Standards erarbeiten und Kompetenzen aufbauen. Um möglichst schnell voranzukommen, initiierte VAUDE eine enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in seiner Lieferkette als auch mit Mitbewerbern. „Wir haben runde Tische mit unseren Zulieferern gebildet, um im gemeinsamen Austausch das richtige Rezept und den optimalen Ausrüstungs-Prozess zu definieren. Denn jedes Material, sogar jede Farbe reagiert anders und dieses Know-how musste erst mal gemeinsam erarbeitet werden“, so Antje von Dewitz.

    VAUDE betrieb auch selbst umfangreiche Forschung, um Testmethoden und Standards zu entwickeln, die den Lieferanten vorgegeben wurden. Diese wurden von VAUDE im betriebseigenen Labor und anschließend im Praxistest überprüft. Dabei kam es auch vor, dass Materialien, die den Labortest bestanden, im Praxiseinsatz durchfielen. Dann musste die geplante Produktion storniert und wieder mit anderen Alternativen getestet werden. Mit großem Aufwand wurden so über 300 Stoffe mit verschiedenen PFC-freien Ausrüstungen getestet, um sicher zu stellen, dass die hohen Anforderungen an die Performance erfüllt werden, d.h., dass das Wasser abperlt und sich das Material nicht vollsaugt. „Das erwarten unsere Kunden von einer Regenjacke, egal wie umweltfreundlich sie produziert wird“, so Antje von Dewitz. So gelang es dem Outdoor-Ausrüster Schritt für Schritt immer mehr Produkte auf PFC-freie Technologien umzustellen, die unter dem Namen „VAUDE Eco Finish“ zusammengefasst sind.

    Foto: Vaude

    Alle Bekleidungsstoffe PFC-frei

    Nachdem VAUDE wasserabweisende Bekleidung, wie Softshelljacken oder Trekkinghosen bereits seit Sommer 2015 vollständig PFC-frei herstellt, erfolgt der Ausstieg nun auch bei der Ausrüstung aller Oberstoffe von wasserdichten Produkten wie Regenjacken und -hosen. Mit Start der Kollektion Frühjahr/Sommer 2018 sind sämtliche Bekleidungsstoffe zu 100 % PFC-frei mit Eco Finish ausgerüstet. Damit ist der nächste große Meilenstein in der Erfüllung des Detox Commitment von Greenpeace vorzeitig erreicht. Darin verpflichtet sich VAUDE freiwillig, bis spätestens 2020 alle schädlichen Substanzen aus der gesamten Lieferkette zu beseitigen. Einziger Wermutstropfen: Für die wasserdichten Reißverschlüsse in den High Performance-Produkten gab es bisher von Zulieferseite keine PFC-freien Alternativen. Ab Sommer 2019 wird VAUDE auch hier als einer der ersten Outdoor-Hersteller den Ausstieg vollzogen haben.

    Mit Hochdruck arbeitet VAUDE daran, auch Schuhe, Rucksäcke und Zelte PFC-frei herzustellen. Die Umstellung ist jedoch äußerst komplex, da diese aus zahlreichen Komponenten von vielen verschiedenen Zulieferern bestehen. Dennoch ist VAUDE schon weit vorangekommen – 96 % der Rucksäcke und Schuhen sind bereits PFC-frei – und zuversichtlich, bis 2020 das Ziel 100 % zu erreichen.

    „Für uns war der PFC-Ausstieg bei den Bekleidungsstoffen ein enormer Kraftakt. Wir haben diese Herausforderung gestemmt, indem wir über Jahre hinweg mit unseren Partnern aus der Chemieindustrie und unseren Materiallieferanten sehr fokussiert an den Lösungen selbst sowie an der Prozesssicherheit gearbeitet und unzählige Tests gemacht haben. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir heute zeigen können, dass es möglich ist, PFC-freie Alternativen anzubieten, ohne dass Kunden auf wichtige Funktionalität verzichten müssen“, so Antje von Dewitz.

    Chiara Campione Greepeace, Foto: Vaude

    „VAUDE hat sich von Anfang an ernsthaft mit dem Thema PFC beschäftigt und sich einen ehrgeizigen Zeitplan gesetzt, um diese schädlichen Chemikalien komplett aus seiner gesamten Lieferkette zu eliminieren. VAUDE ist einer von ganz wenigen Outdoor-Herstellern, die sich zu Detox bekennen und diesen Weg mit all seinen Herausforderungen konsequent gehen. Das ist eine echte Pionierleistung, die viel Engagement und Ausdauer erfordert“, erklärt Chiara Campione, Senior Corporate Strategist bei Greenpeace.

     

     

     

    Die VAUDE Meilensteine zum schrittweisen PFC-Verzicht  

    Foto: Vaude

    • ab Winter 2011: PFC-freie Membran
    • ab Sommer 2015: wasserabweisende Bekleidung PFC-frei
    • ab Sommer 2016: alle Schlafsäcke PFC-frei
    • ab Sommer 2017: erste Rucksäcke und Zelte PFC-frei
    • ab Sommer 2018: alle Bekleidungsstoffe PFC-frei
    • ab Winter 2018: 96 % der Rucksäcke und Schuhe PFC-frei
    • Ziel 2020: alle VAUDE Produkte zu 100 % PFC-frei

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