Perfekte Wetterbedingungen, Deutsche Meisterschaften im Ultratrail und viele glückliche Finisher – so lässt sich die siebte Auflage des Zugspitz Ultratrail vielleicht in aller Kürze zusammenfassen. Aber es steckt so viel mehr dahinter.

    Wenn die DUV Meisterschaften vergibt, dann sucht sie bewusst Wettkämpfe aus, die derer würdig sind. Die Zugspitz-Arena bietet landschaftlich alles was das Ultratrail-Herz begehrt und die gute Organisation des Zugspitz Ultratrail hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen. Also ist es nicht verwunderlich wenn dort Meisterschaften ausgetragen werden.


    Die Deutschen Meisterschaften im Ultratrail 2017 wurden auf der Strecke des Supertrail XL mit einer Länge von 81,4 Kilometern und satten 4.131 Höhenmetern im Aufstieg ausgetragen. Hier tummelten sich allerdings auch Teilnehmer, die nicht für die Deutschen Meisterschaften gemeldet waren. Also ein bunt gemischtes Völkchen. 80 Männer, 15 Frauen und 12 Teams konnten das Ziel in Grainau erreichen und waren somit Teil der Deutschen Meisterschaften. Bei den Herren siegte Markus Mingo in 9:02:17 h mit einem satten Vorsprung von 14 Minuten. Alexander Dautel und Max Kirschbaum lieferten sich auf den Plätzen 2 und 3 ein heisses und überaus spannendes Rennen, welches Alexander Dautel mit einem Vorsprung von nur 17 Sekunden für sich entschied. Auch bei den Damen gab es mit Eva Sperger in 10:46:18 h eine souveräne Siegerin, gefolgt von Tatiana Mitkina in 11:08:02 h. Komplettiert wurde das Treppchen durch Simone Philipp in einer Zeit von 11:24:22 h. Doch das sind nur die reinen Fakten und Zahlen, Emotionen gab es während des Rennens, beim Finish und bei der Siegerehrung auf ganzer Linie. Und das nicht nur bei den Deutschen Meisterschaften.
    Ultraläufer und DLV Teammanager Ultratrail Jens Lukas war auch selbst am Start bei den Deutschen Meisterschaften, genau wie seine Frau Maya. So einen Teammanager wünscht man sich, einer der weiß von was er spricht, mit jahrelanger Erfahrung auf den Ultrastrecken dieser Welt und auch hier nicht nur dabei sondern mitten drin. Die Szene der Ultraläufer ist und bleibt eben eine ganz besondere.

    Fernab auf der Jagd nach Bestzeiten, als vielmehr auf der Suche nach einem tollen Laufabenteuer, bei dem man vielleicht sogar ein Stück von sich selbst findet, waren jedoch die meisten Athleten unterwegs. Am stärksten besetzt war auch in diesem Jahr die Strecke des Basetrail XL. Dass sich auf den beiden Basetrail Varianten auch Trail-Neulinge tummeln, ist so gewollt und die hohen Teilnehmerzahlen speziell auf der XL Variante geben dem Veranstalter recht. Wer sich allerdings anmeldet und ganz offensichtlich weder das Höhenprofil vorher betrachtet noch das Streckenbriefing aufmerksam verfolgt, dem ist nun wirklich nicht zu helfen. Bemerkungen am Aufstieg zur Alpspitze wie: „Ich habe mich doch für den Basetrail angemeldet, wie weit geht das denn noch hoch?“ hinterlassen bei aufmerksamen Mitläufern einfach nur staunende Blicke. Kopfschüttelnd, so zieht man an solchen Teilnehmern vorbei und fragt sich doch immer wieder, wie man derart kopflos einen Trailrun im alpinen Gelände angehen kann. Nicht vorbei zieht man, wenn Hilfe benötigt wird. Beispielsweise wenn eine Teilnehmerin von einem schnelleren Läufer auf einer Singletrail-Passage etwas unachtsam passiert wird, stolpert und dann auch noch mit einem Krampf in der Wade bestraft wird. Gemeinsam statt einsam und in den allermeisten Fällen mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt vor der Leistung des anderen und Achtsamkeit gegenüber der Schönheit der Natur. Das Gros der Teilnehmer ist nicht nur hilfsbereit, sondern auch bestens informiert, hat am Streckenbriefing aufmerksam teilgenommen, die Streckendetails vorher studiert, um sich die Kräfte richtig einzuteilen. Pflichtausrüstung hat jeder dabei, denn diese wird bei allen Strecken vor dem Start kontrolliert. Ausnahmslos und das ist gut so!

    Auch wenn dieses Jahr das Wetter ganz auf der Seite der Läufer war, die Berge schreiben ihre eigenen Gesetze, Wetterumschwünge sind schwer kalkulierbar. Sicherheit wird beim Zugspitz Ultratrail auf allen Strecken ganz groß geschrieben und der unermüdliche Einsatz der vielen Mitarbeiter der Bergwacht und der Medical Crew kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Gut wenn man sie nicht braucht, aber ein sehr angenehmes Gefühl sich sicher aufgehoben zu wissen. Und das sind alle Läufer, auf allen Strecken. Die Anfänger wie die Wiederholungstäter, egal auf welcher Strecke, wohl fühlen sich alle im Zugspitzareal.

    Manch einer reist gar extra aus Ecuador an, um dabei zu sein und zeigt sich erstaunt ob der tollen Verpflegung und guten Streckenmarkierung. Ja, wer beim Zugspitz Ultrarail an den Start geht, der wird schon fast verwöhnt und da laufen sich die Kilometer doch fast wie von selbst. Der Ruf der Zugspitze hallt auch im siebten Jahr noch in vielen Gedanken hinterher und einige können es gar nicht erwarten bis sie wieder am Start stehen im nächsten Jahr.

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