Die SCOTT ROCK THE TOP Zugspitz Trailrun Challenge hat ihrem Namen als höchster und härtester Marathon Deutschland alle Ehre gemacht.

    Aufgrund einiger Wetterkapriolen erreichten von 307 gestarteten Marathon-Teilnehmern nur 199 Läuferinnen und Läufer das Ziel am SonnAlpin. Beim Berglauf standen 360 Bergläufer in Ehrwald am Start, auf dem Zugspitzplatt in einer Höhe von 2562 Meter konnten 357 davon das Rennen erfolgreich beenden. Der finale Aufstieg auf den Gipfel musste aufgrund einer Gewitterwarnung wie im Vorjahr (Schneefall) ausfallen. Auch das Zeitlimit bei der Ehrwalder Alm nach 33 Kilometern musste deshalb nach vorne verlegt werden. „Das hat aber auch so gereicht, der letzte Anstieg hat mir nicht gefehlt, es war ein wunderbarer Lauf durch eine tolle Landschaft, aber auch anspruchsvoll und echt hart“, kommentierte Marathon-Sieger Lukas Nägele aus Freiburg die dritte Auflage des aufstrebenden Trailrun Events in der Zugspitz-Arena Bayern-Tirol. Nach 42,5 Kilometer und 3594 HM von Ehrwald in Österreich aufs Zugspitzplateau setzte sich mit dem 27-jährigen Nägele (Asics Frontrunner) nach 5:22.44,5 Stunden einer der erfolgreichsten Trailrunner Deutschlands durch. Nägele hatte am Ende mehr als 20 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Schweizer Ralf Birchmeier (5:42.51 Stunden), der bei Kilometer zwölf gestürzt war und sich trotz einer schmerzhaften Schulterverletzung ins Ziel gekämpft hatte. Rang drei ging an den Münchner Moritz auf der Heide (5:55.12,7 Stunden), der das Rennen kontrolliert angegangen war, zunächst mit dem Spitzenduo mithielt, dann aber einen Gang zurückschaltete: „Einige Streckenteile waren brutal hart, aber genau das macht den Lauf besonders.“ Mitfavorit und Titelverteidiger Markus Mingo erwischte nicht seinen besten Tag, machte aber das Beste draus: „Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht quälen konnte. Also habe ich den Tag genossen. Es war ein toller Wettkampf, eine starke Atmosphäre und eine klasse Strecke.“ Genau das taten auch ganz viele andere Athleten. Den Lauf genießen, trotz der Anstrengungen. So wie Fabian Polonius aus Stuttgart, der nach 8:57 Stunden ins Ziel kam und anschließend schwärmte. „Einfach super, es hat sich nirgendwo auf der Strecke gestaut.“

    Oder der Nürnberger Peter Ehler. Nach 3:57 Stunden überlief er das Zielband im Berglauf und wurde von seiner Ehefrau und seinen beiden Jungs Jacob und Richard empfangen. „Ich habe im Vorfeld wenig trainiert. Die Zeit war schlecht, aber der Lauf klasse.“ Und der Bad Lauterberger Sören Leistner wollte nach dem längsten und dem tiefsten nun auch den höchsten Ultra-Marathon absolvieren. So jedenfalls sein Ziel. Da es aber nicht bis auf den Zugspitzgipfel ging, wolle er 2017 wiederkommen. Wenn es seine Frau zulasse, so Leistner, der sich ein Vorbild an Jürgen Neckermann nehmen könnte. Der pensionierte Lehrer war mit 72 Jahren ältester Teilnehmer der SCOTT ROCK THE TOP Zugspitz Trailrun Challenge 2016. Zeit spielte auch für die Garmisch-Partenkirchnerin Billi Bierling keine Rolle. Zusammen mit dem Engländer Richard Bull war die Mount Everest-Bezwingerin aus Kathmandu nach Ehrwald gekommen. Und hatte die Anreise kein Stück bereut. „Ich glaube“, so Bierling, „das war nicht mein letzter Trailrun.“ Und Bierlings WG-Mitbewohner Bull versprach für das kommende Jahr den Start einiger talentierter nepalesischer Läufer.

    Bei den Frauen gab’s nach der verletzungsbedingten Absage von Vorjahressiegerin Maria Koller indes einen Überraschungserfolg durch die US-Amerikanerin Dreama Walton. Die gebürtige Texanerin und bei Kaiserslautern lebende Walton erreichte das Ziel an der Skistation SonnAlpin nach 7:27.46,3 Stunden. „Es war einfach aufregend und spannend. Ich liebe diese Gegend. Es war aber auch so hart“, konnte die 35-Jährige, die mit Ehemann und ihrem einjährigen Sohn angereist war, ihren Erfolg gar nicht fassen. Ein starkes Finale legte die Österreicherin Marie-Luise Mühlhuber hin, die nach 7:36.15,0 Stunden das Ziel erreichte, aber ihren zwischenzeitlichen Rückstand von 14 Minuten auf acht Minuten reduzierte. Wie stark das Duo an der Spitze war, beweist der Abstand zu Rang drei. Alexandra Gundel (Leutkirch) erreichte nach 8:03.47,8 Stunden das Ziel am Zugspitzgletscher.

    Im Berglauf über 15,1 Kilometer und 1793 HM hieß die Devise: Kurz aber knackig. Nach 1:52.33,8 Stunden überquerte der Lenggrieser Andreas Seewald den Zielbogen, gefolgt von dem Südtiroler Christian Moser (2:00.09,8 Stunden) und dem Ruhpoldinger Hannes Namberger (2:04.52,1 Stunden). Welche Anziehungskraft Trailrunning mittlerweile ausübt, bewies dieses Trio eindrucksvoll. Seewald ist Mountainbiker und gewann vor zwei Wochen noch die Salzkammergut-Trophy über 200 Kilometer. Moser bevorzugt dagegen noch kürzere und härtere Aufstiege, während der drittplatzierte Namberger eigentlich als Freerider auf Ski unterwegs ist.
    Bei den Frauen bestätigte Nationalmannschaftsläuferin Tina Fischl (2:23.44,9 Stunden) aus Fürstenstein bei Passau ihre Favoritenrolle. Mit großem Vorsprung gewann sie vor Anke Friedl (Oberasbach, 2:40.04,1 Stunden) und Vroni Brand (Rosenheim, 2:42.20,7 Stunden). „Meine Oberschenkel habe ich nach dem Sprint am Freitagabend noch reichlich gemerkt“, gestand Fischl freimütig ein.

    Der Auftakt der Zugspitz Trailrun Challenge am Freitagabend in Garmisch-Partenkirchen war nicht nur sportlich wertvoll, sondern auch ein echter Zuschauer- und Teilnehmererfolg mit 250 Startern. Unter dem Jubel ihrer Fans hielt Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier lange die Bestzeit im AOK-City-Lauf. „Ich habe das Rennen genossen, echt cool so ein Wettbewerb und ein riesiger Spaß“, zeigte sich Dahlmeier beeindruckt. Der Sieg ging aber an die Wallgauerin Melanie Albrecht (10.47,2 Min.) vor Dahlmeier (10.52,2 Min.) und Fischl (10.53,6 Min.)
    Bei den Männern war Max Olex (Garmisch-Partenkirchen) in ganz starken 9.33,3 Min. der Sieg nicht zu nehmen. Thomas Kühlmann (Heimberg, 9.38,3 Min.) und Jens Schwarz (10.09,8 Min.) blieben nur die Plätze zwei und drei. Lautstark ging’s auch beim Schullauf zu. 220 Kids rannten mit großer Begeisterung durch den Kurpark, trotz aufkommenden Gewitters. Der Sieg für die prozentual meisten Teilnehmer ging an die Grundschule Grainau vor der Berufsschule Garmisch-Partenkirchen und dem Werdenfels-Gymnasium.

    Tag drei der Zugspitz Trailrun Challenge war den Mittel- und Kurzstrecklern vorbehalten. Bei strahlendem Sonnenschein gingen zum Abschluss in Ehrwald 360 Athleten beim Halbmarathon über 22,3 Kilometer und 160 Athleten bei der Kurzdistanz über 10,1 Kilometer an den Start. „Das war insgesamt eine vollkommen gelungene Veranstaltung. Auch die Verkürzung der Strecken aufgrund der Gewitterwarnung war absolut richtig. Und das Finale in Ehrwald war eine echte Belohnung, es passte einfach alles. Das Wetter und die tolle Resonanz. Allein auf der Kurzstrecke haben wir noch Luft nach oben“, kommentierte Petra Faune, die Geschäftsführerin der Tiroler Zugspitzarena die Zugspitz Trail-Challenge. Zufriedene Gesichter auch beim Hauptsponsor SCOTT, der zum dritten Mal die Zugspitz Trailrun Challenge unterstützte. „Das Event ist gewachsen, das haben wir deutlich gespürt. Ganz besonders in Ehrwald war das Interesse groß. Konzeptionell passt alles bestens zusammen. Es werden alle Ziel- und Leistungsgruppen angesprochen. Nicht nur die Profis, sondern auch die Anfänger. Es ist einfach für jeden etwas dabei. Das passt ideal zu unserer Ausrichtung vom Trailrunning“, erklärte Christina Reger, Marketing- und Projektmanagerin von SCOTT.

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