„Ich war einfach nicht gut genug und nicht richtig vorbereitet“, so die selbstkritischen Worte des Deutschen Vizemeisters im Skijöring Marko Schlittchen in Todtmoos.

    Das klingt zunächst zu kritisch für einen, der in seiner ersten Canicross on snow Saison mit einem jungen Hund direkt auf dem Treppchen landet, aber hinter dieser Aussage verbirgt sich schlichte Ehrlichkeit.

    Ort des Geschehens für die Internationalen Deutschen Meisterschaft im Sprint am 28./29. Januar 2017 im Schlittenhunderennen war das beschauliche Örtchen Schwarzenbach der Gemeinde Todtmoos im südlichen Hochschwarzwald. Schlittenhunderennen und Todtmoos, das gehört schon lange zusammen, um genau zu sein seit 1975. So gehört das Rennen in Todtmoos zu den traditionsreichsten und somit auch attraktivsten in Deutschland. Europa- und Weltmeisterschaften im Schlittenhunderennen wurden schon in Todtmoos ausgetragen und so wundert sich niemand, dass dieses Rennen perfekt organisiert ist.

    Mit Vollgas durch den Schnee / Foto: Ralf Schomy

    Auch dieses Jahr, am letzten Wochenende im Januar, kamen sie zusammen, die Freunde des Schlittenhundesports. Nicht nur um an den Wettkämpfen teilzunehmen, sondern auch um fachzusimpeln über Hunde und Material und nicht zuletzt auch, um neue Freundschaften zu knüpfen und alte Bekannte wieder zu treffen. 140 Starter aus 8 Nationen und um die 1000 Hunde mischten am vergangenen Wochenende Schwarzenbach auf. Dort freut man sich über Mensch und Hund und steht nicht nur zum Anfeuern an der Strecke, sondern war auch Teil der Fackelwanderung am Freitagabend, bei der die Einheimischen den Mushern auf den Zahn fühlen und Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Vierbeiner machen konnten. Sport zum Anfassen eben, ohne Berührungsängste, eine große Gemeinschaft. Und so kommt es auch, dass sich die Musher an den beiden Wettkampftagen über viele Zuschauer freuten, was nicht nur motivierend sondern leider auch nicht so selbstverständlich bei Schlittenhunderennen ist.

    Viel Schnee und Sonnenschein kamen nicht nur dem Veranstalter, dem Schlittenhunde-Sportverein Baden-Württemberg e.V., entgegen, sondern sorgten für rundum gute Stimmung an den beiden Wettkampftagen. Wenngleich die Bedingungen für die Teilnehmer nicht so sonnig waren, wie das Wetter an sich. Eisige Temperaturen in der Woche vor den Deutschen Meisterschaften und am Samstag einsetzendes Tauwetter stellten alle vor eine Herausforderung. Teilweise war die Strecke völlig vereist, dann wieder matschig, pappig und Tiefschnee, der keine feste Decke mehr hatte, die Bedingungen forderten viel von Hund, Mensch und Material. Aus Sicherheitsgründen hatte der Veranstalter auch eine Helmpflicht ausgerufen. „Am ersten Tag sackte mein Hund Edgar im Schnee ein, weil wir etwas zu weit seitlich unterwegs waren, das Geschirr verwickelte sich und so mussten wir erst einmal anhalten und alles wieder entwirren bis es weiter ging. An Tag 2 waren wir vorsichtiger und Edgar hatte schnell gelernt, stur in der Spur zu bleiben. Er lernt so unheimlich schnell, oftmals schneller als ich“, schwärmt Marko Schlittchen von seinem Vierbeiner. Marko und Edgar waren in der Kategorie Skijöring unterwegs, erstmals bei einem Wettkampf und damit blutige Anfänger in dieser Kategorie. „Mir fehlt es einfach an Erfahrung auf Skiern und das Material war alles andere als optimal. Ich bekam viel zu wenig Druck auf den Ski, konnte nicht richtig gleiten, zufrieden bin ich damit nicht. Aber das war alleine mein Fehler und aus dieser Erfahrung habe ich gelernt. Ich war nicht gut genug vorbereitet. Und eins ist sicher: Edgar war besser als das Material. Edgar hat alles richtig gemacht!“ so kommentiert der Hesse sein Debüt.

    Neben der Kategorie Skijöring mit einem Hund und Skiern waren Musher mit Gespannen von zwei bis zu zwölf Hunden in verschiedenen Wertungsklassen auf diversen Streckenlängen unterwegs. Langweilig wurde es also für die Zuschauer sicher nicht. Und Langeweile kam für die Teilnehmer auf der Strecke auch nicht auf. Diese führte größtenteils durch den Wald, aber ließ auch Ausblicke auf die wunderschöne Landschaft des Schwarzwaldes zu, sofern man dafür bei Geschwindigkeiten deutlich über 20 km/h ein Auge riskierte. Viele Höhenmeter gab es dabei nicht zu bewältigen. Allerdings hinterließ der sogenannte „Kotzbuckel“, ein Anstieg von zwar nur 300 Metern Länge, dafür aber mit einer Steigung von 20 % und das nur 100 Meter vor dem Ziel, sicher bei allen Teilnehmern deutliche Spuren der Anstrengung.

    Wer als zukünftiger Zuschauer oder Teilnehmer noch Zusatzinformationen haben möchte und an detaillierten Ergebnissen interessiert ist, der kann sich hier einen Überblick verschaffen: http://www.ssbw.de/rennen/schlittenhunderennen-todtmoos-2017

    Mehr über INOV 8

    Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!