Der München Marathon ist eine freundliche Veranstaltung mit echtem bayerischen Charme und trotz Rekordteilnehmerzahl bei der Jubiläumsauflage fühlt man sich fast wie bei einer Familienveranstaltung. Die Organisation ist großartig, ein reibungsloser Ablauf ist in allen Bereichen gewährleistet und stets freundliche Helfer hinterlassen bei den Teilnehmern ein rundum gutes Gefühl.

    30 Jahre Erfahrung in der Organisation machen sich bemerkbar, ob an den reichlichen und gut bestückten Verpflegungsstellen, der Logistik in Sachen Gepäckaufbewahrung oder aber bei der Startnummernausgabe, hier ist keine Organisationslücke zu finden. Ebenso wird Tradition hier großgeschrieben und wahrscheinlich ist es genau das, was ihn so besonders macht, den München Marathon. So begegnen einem überall Menschen in Dirndl, karierten Hemden und Lederhosen – ob bei der Startnummernausgabe oder am Infostand, man zeigt wo man ist, im Mekka der Tracht. Auf der Strecke sorgen neben den üblichen Rockbands und Samba-Gruppen auch Blaskapellen, selbstverständlich auch in Tracht, für internationale Stimmung. Im Englischen Garten ist eine Schäferin gerade mit ihrer Schafherde unterwegs, Landluft statt Großstadtmief.

    Dass der München Marathon für alle Altersklassen und Leistungsstufen etwas bietet, zeigt sich auch am Samstagvormittag beim Trachtenlauf. Drei Kilometer in landestypischer Tracht laufen und im Anschluss daran beim Bayerischen Frühstück mit Weißwurst und alkoholfreiem Bier gemütlich beisammen sein. Eine schöne Idee für Jung und Alt, Sport gepaart mit Geselligkeit, in Kilt, Kimono und Dirndl. International ist der München Marathon auf jeden Fall und das nicht nur auf dem Papier.

    Taten statt Worte und so wurde im Rahmen der vielen Flüchtlinge, die Deutschland beherbergt, das Projekt „laufend integrieren“ aus der Taufe gehoben. Seit dem 21. August findet zweimal wöchentlich ein integrativer Lauftreff statt, Flüchtlinge und die Bevölkerung rücken zusammen, aktiv, während sie alle gemeinsam für ein Ziel trainieren, den 10 Kilometer Lauf, der am Sonntag im Rahmen des München Marathons gestartet wird. Oder vier Teilnehmer des Projekts teilen sich die Marathonstrecke als Staffel. Im Rahmen der dreitägigen Marathon-Messe wurde das Projekt an einem eigenen Info-Stand präsentiert und über den Verkauf von Armbändern wurden Spendengelder gesammelt. Unterstützt wird „laufend integrieren“ von der LG Stadtwerke München, der Karstadt Sports GmbH, CARE Deutschland-Luxemburg e.V. und Condrobs e.V.. Zudem wurden Flüchtlinge in die Organisationsstruktur des München Marathon eingebunden, wurden als freiwillige Helfer Teil des München Marathon Teams 2015. Das ist gelebte Integration.

    In München bleibt man eben an der Basis, hebt nicht ab und bleibt dem treu, was eine Laufveranstaltung im Ursprung ist: Menschen die sich über das Laufen miteinander verbinden, ungeachtet der Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Dazu passt auch, dass der Veranstalter sich weigert, Läufer einzukaufen und immense Preisgelder auszuschütten. Hier haben Menschen die Möglichkeit ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, die man als ambitionierte Hobbysportler bezeichnet, die einem Vollzeitberuf nachgehen und deren Leistung sehr hoch zu bewerten ist. Florian Stelzle und Julia Viellehner sind die sympathischen Gewinner des 30. München Marathon und gleichzeitig auch Sieger der Bayerischen Meisterschaften, die im Rahmen der Veranstaltung ausgetragen wurden.

    Der München Marathon, mit seinem Trachten- und 10 Kilometerlauf, sowie dem Halbmarathon und den Staffeln, ist eine Mischung aus Großstadtflair und Dorfambiente, aber vor allem eins, eine perfekt organisierte Laufveranstaltung. Bleibt zu hoffen, dass die Teilnehmerzahlen stetig steigen und dabei nichts von dem verloren geht, was den München Marathon ausmacht und das noch viele glückliche Läufer den einzigartigen Zieleinlauf im Olympiastadion genießen und ihre „Herzerl-Medaille“ in Empfang nehmen können.

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