Activity Tracker, Smartwatch und GPS Pulsuhr: Diese 3-in-1 Lösung hört bei Fitbit auf den Namen Surge. Präsentiert sich dieses Trio am Handgelenk als eine Einheit, mutiert es gar zur angekündigten Fitness-Superwatch, oder scheitert diese Dreiecksbeziehung im aktiven Alltag? Und wie genau ist die Herzfrequenzermittlung bei der Messung am Handgelenk und das GPS-Tracking? Unsere Neugier war geweckt.

    Der Test:
    Ganz smart gestaltet sich die Inbetriebnahme der Fitbit Surge. Nach Installierung der Fitbit Connect Software auf dem PC und Eingabe der persönlichen Daten im Userportal werden alle Parameter beim Laden der Surge auf das Gerät übertragen – fertig! Der Akku lädt sehr rasch und gewährt bei voller Ladung eine Laufzeit von 7 Tagen im Activity Tracker Modus und 10 Stunden bei GPS Aufzeichnung im Trainingsbetrieb. Die Bedienung über den Touch-Screen in Verbindung mit den Druckknöpfen ist äußerst simpel und intuitiv, auf das Studieren einer Betriebsanleitung kann hier dankend verzichtet werden – worüber im Verlauf des Tests noch zu reden sein wird. Die Surge sitzt sehr angenehm ohne zu drücken am Handgelenk. Hier wurde mitgedacht, so ist die Uhr je nach Handgelenksumfang in 3 verschiedenen Größen erhältlich. Jetzt noch schnell die Fitbit App auf dem Smartphone installieren und los geht’s.

    Vielleicht ist der Activity Tracker das Tamagotchi der 2010er Jahre und macht bereits nach kurzer Zeit abhängig. Schrittzahl, Herzfrequenz, zurückgelegte Kilometer und erklommene Etagen können durch Wischen über das Surge Display abgefragt werden. Die Daten werden per Bluetooth (Smartphone) oder Dongle (PC) mit dem Fitbit Userprofil synchronisiert. Die Surge informiert per Anzeige in Verbindung mit einem Vibrationsalarm über persönliche Ziele, wie beispielsweise eine bestimmte Tagesschrittzahl. Über die App werden je nach Leistung Abzeichen wie Stollenschuh, Wolkenkratzer, Fallschirmspringer, Londoner U-Bahn, etc. verliehen. Ist natürlich sehr verspielt, wer einen aktiveren Lebenswandel anstrebt, wird hier sehr früh abgeholt, bestärkt und motiviert.

    Zusätzlich werden Schlafzeit und Schlafphasen aufgezeichnet, dazu kommen Zusatzfeatures wie Ernährungsplan und Flüssigkeitsumsatz – kurz gesagt: die Activity Tracker Funktion überzeugt. Was aber für eine Fitness-Superwatch noch nicht genug ist, so galt unser besonderes Augenmerk den Trainingsfunktionen. Die vorgegebenen Trainingsmodi kommen neben Outdoorsportarten wie Wandern, Radfahren und frei Laufen mit Yoga, Training, Zirkeltraining, Bootcamp und Spinning sehr Indoorfitness-like daher. Damit die Herzfrequenz reibungslos ermittelt werden kann, sollte die Surge laut Angabe von Fitbit 3 Fingerbreit über dem Handknöchel getragen werden. Bei bewegungsintensiven Sportarten, und hier reicht schon die Armbewegung beim Laufen aus, ist ein Verrutschen der Uhr früher oder später vorprogrammiert. So erging es auch uns bei einem schweißtreibenden Dauerlauf und die Surge zeigte mitunter sehr ungenaue Werte an. Hier mussten wir zu einem Hilfsmittel greifen, das viele Läufer bereits bei drückenden Sportuhren verwenden. Durch Tragen eines Schweißbandes haben wir die Surge fixiert und siehe da: kein Geisterpuls, sondern eine gute und konstante Herzfrequenzermittlung.

    Die GPS-Messung funktioniert auf kurvenarmen Strecken in freiliegendem Gelände sehr zuverlässig. Etwas hinterher war die Surge im bewaldeten Gebiet auf kurvigen Strecken mit plötzlichen Richtungsänderungen wie beispielsweise Serpentinen. Ungenauer wurde es bei schnellen kurzen Tempointervallen mit Trabphase. Über die Genauigkeit der ermittelten positiven Höhenmeter lässt sich nicht motzen, negative Höhenmeter werden leider nicht angezeigt. Während der Testphase wurde die GPS-Genauigkeit durch ein Softwareupdate verbessert und ganz wichtig: die Surge kann jetzt auch Splitzeiten im Trainingsmodus anzeigen – gerade für Läufer eine Schlüsselfunktion. Ebenso wurde ein Timer/Stoppuhr nachgereicht. Ganz Smartwatch zeigt und steuert die mit dem Smartphone gekoppelte Surge Nachrichten und Musik an. Doch zurück zur intuitiven Bedienung des Gerätes. Hätten wir die Gebrauchsanweisung aufmerksam durchgelesen, wäre uns nicht entgangen dass die Fitbit Surge nicht wasserdicht ist. Was wir nach einer ausgiebigen Erfrischung an einem sehr heißen Trainingstag herausfinden sollten. Die Uhr ist zwar wasserabweisend, sollte aber auch beim Duschen und ähnlich ergiebigen Regenfällen vorsichtshalber nicht getragen werden. Der Wassermuffel hat sich aber ansonsten als durchaus robust erwiesen.

     

    Fazit:
    Die Fitbit Surge deckt die Vorlieben eines aktiven Menschen im Fitnesssegment voll ab, ist quasi auf dieses Einsatzspektrum zugeschnitten. Der Activity Tracker birgt Suchtpotenzial und macht die Surge im Alltag zu einem 24-Stunden/7-Tage Gerät, das man außer beim Duschen nicht mehr ablegen möchte. Im Zusammenspiel mit der Fitness App schafft es die Surge hier gerade Anfänger abzuholen und wirkt ungeheuer motivationsfördernd. Das Design ist alltags- und sportkompatibel und das Anzeigedisplay sehr gut lesbar. Im Outdooreinsatz sind der nur wasserabweisenden Surge Grenzen gesetzt, dies gilt auch im Einsatz beim ambitionierten Lauftraining. Anfänger bis engagiert trainierende Läufer werden bei der Fitbit Surge aber voll bedient, so wird sie sicher ihren Zweck beim Stadt Halbmarathon/Marathon und dem heranführenden Training voll erfüllen. Dank unserem „Erfindergeist“ lieferte das Gerät bei der Herzfrequenzmessung gute Werte, kommt aber an die traditionelle Messmethode per Brustgurt nicht ganz heran. Die GPS-Messung funktionierte im gewöhnlichen Trainingseinsatz gut, bei schnellen Tempowechseln und im Gelände gab es Schwankungen bei der Genauigkeit.

    Mehr über Fitbit

    Bewertung
    • 8/10
      Passform - 8/10
    • 7/10
      Pulsmessung - 7/10
    • 7/10
      GPS-Tracking - 7/10
    • 8/10
      Robustheit - 8/10
    • 8/10
      Software/App - 8/10
    7.6/10

    Zusammenfassung

    Die Fitbit Surge deckt die Vorlieben eines aktiven Menschen im Fitnesssegment voll ab, ist quasi auf dieses Einsatzspektrum zugeschnitten. Dank unserem „Erfindergeist“ lieferte das Gerät bei der Herzfrequenzmessung gute Werte, kommt aber an die traditionelle Messmethode per Brustgurt nicht ganz heran.

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