Als Weltenbummler sollte man ein Menschenfreund sein, als Physiotherapeut auch das Innere seines Patienten berücksichtigen.

    Dieses ist zumindest die Berufsphilosophie von Daniel Helfers, der seit dem Jahr 2013 eine physiotherapeutische Praxis mit kombinierter Therapie- und Trainingseinrichtung in einer nordhessischen Gemeinde betreibt. Sein Ziel für sich und seine Mitarbeiter ist klar formuliert: „Ich möchte die menschenfreundlichste Einrichtung Hessens sein“ bringt es Daniel Helfers kurz und bündig auf den Punkt. Unterstützung erfährt der 32-jährige dabei von höchster Stelle.

    Angefangen hat alles mit einer Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Direkt anschließend folgte die zweite Ausbildung zum Physiotherapeuten, die Daniel Helfers in Kassel erfolgreich absolvierte. „Für mich war schon immer die Kombination aus Sport und Fitness mit der Physiotherapie am spannendsten. Insofern war es für mich klar, dass ich beide Ausbildungen absolvieren wollte.“ Nach der Ausbildung zog es Daniel Helfers, der in Nordhessen seine Wurzeln hat, in ein Gesundheitszentrum nach Friedrichshafen. Dem Ruf seines ehemaligen Vorgesetzten zurück nach Homberg Efze, um in einem gut gehenden Fitness-Studio auch als Physiotherapeut zu arbeiten und entsprechende Behandlungen anzubieten, folgte Daniel Helfers gerne. Dass er seit nunmehr vier Jahren eine eigene Praxis betreibt, hat er dem Bürgermeister des kleinen Städtchens Malsfeld zu verdanken. „Der Bürgermeister sprach mich damals an, ob ich mir nicht vorstellen könnte, eine eigene Praxis im ländlichen Raum zu betreiben, um auch hier die Versorgung von Patienten zu gewährleisten. Da konnte ich nicht nein sagen.“

    Das Konzept bewährt sich. Im kleinen Milon Fitness-Zirkel tummeln sich Senioren, jung Gebliebene und auch junge Menschen. Viele von ihnen werden oder wurden von Daniel und seinem Team in der Praxis auch physiotherapeutisch betreut, aber bei weitem nicht alle. Einige der Mitglieder trainieren hier einfach, weil die Atmosphäre passt und die Betreuung schlichtweg einzigartig ist. Helfers und sein Team haben immer Augen und Ohren für die Mitglieder offen, bei Wehwehchen ist immer Zeit für eine kurze Massage, für ein Einrenken oder eine schnelle Wärmebehandlung. Der Mensch steht hier im Vordergrund. „Ich glaube es zeichnet uns aus und hebt uns auch von allen anderen Praxen ab, dass bei uns das Zwischenmenschliche an erster Stelle steht“ erzählt Daniel Helfers. „Den Menschen zu bewegen, das kann jeder erlernen. Unser Ziel ist es jedoch, den Menschen auch psychologisch zu betreuen, denn nicht selten rühren Blockaden aus Stress-Situationen in der Familie oder im Beruf. Wir helfen unseren Patienten schließlich auch dadurch, dass wir ihnen zuhören. Der Körper und die Seele sind eine Einheit, die wir nicht getrennt voneinander betrachten und manche Ursachen sind in der Entwicklung des Menschen gespeichert, die sich irgendwann in seinem Leben bemerkbar machen können“ erklärt Helfers engagiert.

    Für die Beschäftigung mit dem Menschen investiert Daniel Helfers in sich und seine Mitarbeiter viel Zeit und Geld. Neben den üblichen Fortbildungsnachweisen stehen psychologische Workshops und Weiterbildungen ganz oben im (Freizeit-)Programm. „Ich habe einen Workshop auf Elba besucht, in dem es um die Psychologie im Alltag ging. Die Ansätze haben mir schon oft in der Gesprächsführung mit Patienten weitergeholfen. Mir hat dieser Workshop so gut gefallen, dass ich jetzt auch meine Mitarbeiterinnen dorthin schicken werde. Denn wir wollen den Ursachen für die körperlichen Probleme der Menschen, die zu uns kommen, von Kopf bis zum Fuß auf den Grund gehen“. So werden in helfers.physio beim ersten Termin immer grundsätzlich 60 Minuten Zeit investiert, um das Gegenüber erst einmal kennen zu lernen. Keine Behandlung wird unter 30 Minuten absolviert. Die Zeit, die von den Krankenkassen nicht bezahlt wird, teilen sich die Praxis und der Patient. „Wir arbeiten auf einer Beziehungsebene und wollen ehrliche Arbeit abliefern. Das ist das Konzept von helfers.physio.“ Der nächste Lehrgang ist bereits gebucht: integrative Gesprächsführung und Konfliktlösung, gehört sicherlich nicht unbedingt zum Standardrepertoire einer physiotherapeutischen Praxis.

    Viel Zeit für eigene Hobbys bleibt da nicht. Am Wochenende mal eine Mountainbike-Tour mit Rucksack und Zelt, wie Daniel Helfers sie zum Beispiel im vergangenen Sommer unternahm. Immerhin radelte er rund 500 Kilometer bis nach Bremen. Seinen Jahresurlaub investiert er in Rucksackreisen in ferne Länder, ohne klares Ziel mit einem Flugticket in der Hand ging es immerhin schon einmal nach Thailand und im letzten Jahr nach Vietnam. Kürzere Ausflüge zum Canyoning, Bergwandern oder Mountainbiken nach Österreich, viel mehr Ausflüge sind nicht drin. Nach dem Traumziel befragt, schwärmt Daniel Helfers: „Am liebsten würde ich einmal für 6 Monate weg und viele Länder bereisen, einfach mit Rucksack und Zelt. Von den Tropen bis nach Norwegen und in den Dschungel nach Malaysia.“ Doch dafür ist nur seltenZeit.Auch weilDaniel Helfers Augen und Ohren immer offen hält und sich auch für Optimierungen und neue Ideen begeistern kann. „Ich kann nicht auf der Stelle stehen und möchte mich immer wieder neu bzw. weiter entwickeln“ sagt er. Dass dabei das Privatleben auf der Strecke bleibt, nimmt er gerne in Kauf. Als Menschenfreund bleibt ihm mit seinem Berufsverständnis wohl auch kaum etwas anderes übrig.

    Alle Fotos: Daniel Helfers

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