Die italienische Schuhmarke Zamberlan, ein Familien-geführtes Unternehmen, produziert auch heute noch seine Schuhe direkt am Firmensitz in Italien. In dritter Generation führen Maria und Marco Zamberlan mit derselben Begeisterung für die Berge wie ihr Großvater, Giuseppe Zamberlan es seit der Gründung des Unternehmens getan hat.

    1.) Maria, Du führst in 3. Generation das Familienunternehmen Zamberlan. Was sind die wichtigsten Herausforderungen, mit denen ein kleines Familienunternehmen heute konfrontiert ist?
    Ein Familienunternehmen zu führen, ist eine große Herausforderung und Aufgabe. Du stehst immer im Vergleich zu anderen, größeren internationalen Mitbewerbern, aber wenn du dich darauf konzentrierst, Produkte von hoher Qualität zu fertigen und anzubieten und du eine verlässliche Partnerschaft mit Deinen Kunden und Endverbrauchern aufgebaut hast, dann kann man sich durchaus seine Marktanteile sichern und das Potential entwickeln, Jahr für Jahr zu wachsen.

    2.) 80 Prozent eurer aktuellen Kollektion werden am Familiensitz in Italien produziert. Ist „Made in Italy“ noch ein Qualitätsmerkmal oder legen die Menschen zunehmend Wert auf günstige Preise statt auf hohe Qualität?
    Biedes trifft zu. Heute gibt es Menschen, die mehr Wert auf hohe Qualität legen, aber natürlich gibt es genauso Menschen, die mehr auf den Preis achten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit unsere Kollektion qualitativ sehr hochwertige Produkte anzubieten und das zum bestmöglichen Preis im Vergleich. Eines unserer Hauptmerkmale ist sicherlich die hohe Qualität. so können wir durchaus davon ausgehen, dass unser Verbrauchertyp sehr anspruchsvoll ist und unsere Kunden zuallererst auf hohe Qualität achten anstelle von einem günstigen Preis. Unsere Kunden suchen ein zuverlässiges und langlebiges Produkt, das zudem eine großartige Performance bietet.

    3.) Welche Vor-, aber auch welche Nachteile bietet die direkte Nähe zwischen Geschäftsführung, Marketing, Design und Produktion wie die Marke Zamberlan es mittlerweile seit 1923 praktiziert?
    Die Vorteile liegen auf der Hand: aufgrund der kurzen Wege im Haus bekommen wir auf alle Fragen schnelle Antworten und auf Probleme schnelle Lösungen. Alle Abteilungen sind in die laufenden Projekte und Ideen involviert, so bekommt man immer eine 360° Sicht. In Sachen Entwicklung neuer Schuhe unterliegen wir einem schnellen Prozess, aufgrund der kurzen Wege können wir leicht und schnell Vergleiche anstellen. Sicherlich gibt es auch einige, aber nur sehr wenige Nachteile. Manchmal haben wir vielleicht schlichtweg zu viele Ideen, die auf uns von den verschiedenen Teilen des Unternehmens auf uns zukommen.

    4.) Noch ein Blick in die Vergangenheit: Zamberlan verbindet von den Anfängen seiner Geschichte eine enge Freundschaft mit Vibram. Sind solche engen Partnerschaften in der heutigen Konkurrenz- und Marktsituation überhaupt noch möglich oder beschränkt sich die damalige Freundschaft heute auf das rein Geschäftliche?
    Heutzutage ist eine positive und kooperative Partnerschaft fundamental und essentiell für ein erfolgreiches Unternehmen. Nur so können die Produkte sich weiter entwickeln und stets verbessert werden, die dem Endverbrauchern angeboten werden. Die Partnerschaft mit Vibram ist nach wie vor sehr eng und intensiv und hilft beiden Seiten, um miteinander Erfahrungen zu teilen und gemeinsam speziell für unsere Schuhe Sohlenpakete zu entwickeln, um unser qualitativ sehr hochwertiges Angebot mit den besten Außensohlen anzubieten und zu vervollständigen, die auf dem Markt zu finden sind.

    5.) Welches Potential siehst Du für die Marke Zamberlan im internationalen, aber besonders auch im deutschsprachigen Markt? Schließlich gibt es gerade auch in Deutschland traditionsreiche und namhafte Schuhunternehmen.
    Der deutsche Markt war immer schon sehr hart umkämpft. Insbesondere auch, weil gerade die deutschen Schuhmarken eine lange Tradition haben und in Deutschland und im deutschsprachigen Raum natürlich sehr bekannt sind. Aber Deutschland ist auch ein großes Land mit einem großen Markt und vielen Möglichkeiten. Wir denken, dass ein Großteil unserer Kollektion zu den Anforderungen der deutschen Konsumenten passt, und wir denken, dass unsere Produkte die finalen Verbraucher-Bedürfnisse hervorragend decken können. So entwickeln wir unsere Präsenz in Deutschland Tag für Tag, bauen unseren Marktanteil Schritt für Schritt aus, und finden auch auf dem deutschen Markt unseren Platz.

    Über Zamberlan:
    Guiseppe Zamperlan gründete das Unternehmen Zamberlan gegen Ende des 1. Weltkrieges. Von einer einfachen Schuhreperatur entwickelte er eine erste Schuhproduktion mit Bergstiefeln. Schnell war er begeistert von den revolutionären Ideen Vitale Bramanis, dem späteren Gründer von Vibram, der gleichzeitig mit verschiedenen Gummimischungen für Schuhe experementierte, die schon damals mehr Halt für anspruchsvolle Bergtouren versprachen wie die damals üblichen Ledersohlen. Für Giuseppe Zamperlan war immer die Qualität und die Details seiner Schuhe von entscheidender Bedeutung, während sich seine Frau Maria speziell um die Produktion kümmerte. Zamberlan, das ist ein echtes Familienunternehmen. Sein Sohn Emilio wuchs mit der gleichen Passion auf und unterstützte seinen Vater bei der Führung des Unternehmens und entwickelte insbesondere den internationalen Vertrieb. Heute wird das Unternehmen von der dritten Generation geführt. Marco und Maria Zamberlan führen die Marke in der Familientradition weiter, mit derselben Begeisterung für die Berg, die sich in der täglichen Arbeit zeigt. 85 Jahre nach der Gründung der Marke ist Zamberlan heute in 50 Ländern vertreten und produziert weiterhin seine traditionsreichen und prestigeträchtigen Schuhe in Italien, dort, wo einst Guiseppe Zamberlan die Marke gründete. Zamberlan

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