Ein neues Dach, ein neuer Europa-Geschäftsführer und junge Events, an denen 2016 noch gefeilt wird – viel Bewegung bei der Marke IRONMAN. Im Interview gibt Björn Steinmetz Auskunft, was Triathleten bei europäischen Events in der kommenden Saison erwarten wird.

    1.) Mit dem Beginn der neuen Saison 2016 gehört die Marke IRONMAN zur Wanda Group. Mit welchen Veränderungen müssen Teilnehmer an deutschen und europäischen IRONMAN Events rechnen? Wird es für die Athleten beispielsweise noch teurer?
    In der Wanda Group haben wir einen starken Partner, mit dem wir dem Triathlonsport noch mehr Aufmerksamkeit und Präsenz verschaffen können, der aber gleichzeitig auch auf unsere Kompetenz und Erfahrung vertraut. So wird es keine operativen Änderungen geben, und wir werden den gleichen hohen Qualitäts-Standard halten.
    Beim Thema Preise finde ich eher erwähnenswert, dass es mittlerweile Räder für 12.000 Euro und mehr gibt – die auch gekauft werden! Ein Zeichen dafür, dass den Leuten der Triathlon wertvoll zu sein scheint.

    2.) Nach wie vor boomt der Triathlonsport, Startplätze gerade bei den IRONMAN Events sind heiß begehrt und oftmals sind die etablierten Events auf Monate hinaus ausgebucht. Doch die neuen Events waren gerade im letzten Jahr nicht alle ausgebucht. Stellt sich mittlerweile eine Sättigung ein oder müssen sich neue Events erst noch etablieren?
    Sicherlich sind wir in einer Phase, in der das Wachstum zwar noch vorhanden, aber etwas weniger stark ist. Das ist ganz natürlich und gesund, es kann nicht unendlich in Boom- Geschwindigkeit weitergehen. Auch wenn ich durchaus sagen würde, dass der Triathlon als Sport noch boomt.
    In Europa ist die Auswahl an Rennen erfreulicherweise sehr groß. Das ist auch ein Grund dafür, dass nicht alle neuen Rennen gleich auf Anhieb ausgebucht sind. Neue Events müssen sich etablieren, bekannt werden und ihre Besonderheiten herausarbeiten. Das ist eine tolle Motivation, es immer noch ein bisschen besser zu machen. Und anhand der Anmeldezahlen bei Rennen wie dem in Maastricht zum Beispiel sieht man, wie schnell sich neue Events etablieren können, wenn die Rahmenbedingungen und das operative Niveau stimmen.

    3.) Wird es 2016 in Deutschland und Europa noch weitere, neue Events geben, auf die sich Langstrecken-Triathleten freuen können?
    Der Rennkalender für 2016 ist ja bereits veröffentlicht und nach heutigem Stand wird es dieses Jahr keine weiteren Rennen geben. Natürlich ergeben sich für 2017 neue Möglichkeiten, aber hier kann ich als Regional Director Central Europe nur für meine Region sprechen.

    4.) Der IRONMAN Maastricht-Limburg gehört zu den ganz jungen Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr ihr Debüt gab. Warum nutzt man nicht die Nähe zum Meer und schwimmt auch dort? Ist das für die Athleten gerade bezüglich des Traumziels der Weltmeisterschaften auf Hawaii nicht attraktiv?
    Dann müssten wir den Radkurs fast vor das Schwimmen setzen, denn von Maastricht bis an das Meer sind es zirka 150 Kilometer. Natürlich ist es in Hinblick auf Hawaii toll im Meer zu schwimmen, aber wir sind mit dem aktuellen Schwimmkurs sehr zufrieden. In der Maas, mitten in der Stadt, zu schwimmen, wo viele Zuschauer am Ufer stehen und die Athleten anfeuern, ist Gänsehaut pur. Außerdem sind die Wege kurz, das ist für die Athleten sehr angenehm, da sie vor einem solchen Rennen andere Dinge im Kopf haben als wie sie von A nach B kommen. Dass dieses Konzept angenommen wird, spiegelt sich auch in den Anmeldezahlen wieder.

    5.) Wie sehen Sie die Zukunft für die Marke IRONMAN? Wie kann der Zauber, der vom Kultevent auf Hawaii ausgeht, übertragen und beibehalten werden, ohne dass beispielsweise auch die Klasse in Sachen Organisation auf der Strecke und die Faszination für die Triathleten in der ganzen Welt ungebrochen bleibt?
    Ich war vergangenes Jahr selbst wieder vor Ort, um den Mythos Hawaii vom Streckenrand aus live zu erleben. Das ist schon etwas Besonderes. Aber ich bin überzeugt, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen. Wir beweisen die Klasse an Organisation jedes Jahr auf ́s Neue. Die Athleten kommen gerne zu uns und wir sorgen dafür, dass die Rennen, bei denen sie sich für diesen Traum qualifizieren können, auf die Beine gestellt und ein unvergessliches Erlebnis für sie werden. Wir unterstützen sie bestmöglich auf ihrer „Road to Kona“, nach dem Motto: Nicht nur das Ziel Hawaii soll etwas Besonderes sein, sondern auch der Weg da hin. Dass der Mythos weiter lebt sieht man daran, wie schnell die Qualifikationsplätze – sowohl für 70.3 als auch für die volle Distanz – bei den Rennen vergeben sind.
    Kleiner Schlusssatz: Wir freuen uns zusammen mit unserem Partner, Extra Leisure, auf die zweite Austragung des IRONMAN Maastricht-Limburg am 31. Juli 2016 und laden jeden herzlich dazu ein, das Rennen an den Strecken live mitzuverfolgen.Wer ganz nah dabei sein möchte, kann sich gerne auf unserer Homepage als Helfer anmelden.

     

    Björn Steinmetz

    Über Björn Steinmetz:
    Als Inhaber eines Sportfachgeschäftes etablierte Björn Steinmetz die Triathlon Mitteldistanz, bekannt unter Challenge Kraichgau, und gründete im Rahmen dessen die Kraichgau Sports Promotion UG. Ende 2013 verkaufte er diese an die IRONMAN Germany GmbH, deren Geschäftsführer er mittlerweile ist.
    Die Challenge Kraichgau wurde daraufhin 2015 als 70.3 – Rennen in die IRONMAN Serie mit aufgenommen. Björn Steinmetz ist als Regional Director für Strategie, Planung und reibungslose Umsetzung aller IRONMAN Rennen in Zentraleuropa verantwortlich.
    Als Präsident des Baden-Württemberger Triathlonverbandes und Sprecher der Landesverbände von 2009-2013 hat Steinmetz zudem maßgeblich an der Strukturänderungen und der Neuausrichtung der Deutschen Triathlon Union mitgearbeitet.

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