Die Französin Caroline Ciavaldini aus dem Athleten-Team von The North Face hat als erste Frau überhaupt die berüchtigte Route „Le Voie Petit“ geklettert.

    Für viele gilt der Aufstieg ab einer Höhe von über 3.500 Metern als der schwierigste der gesamten Alpen.
    Nachdem Arnaud Petit im Jahr 1997 die erste Besteigung gelang, konnte Alexander Huber acht Jahre später den Gipfel free solo erklimmen. Viele stellten sich der Herausforderung und sind letztendlich daran gescheitert, den Gipfel des im Mont Blanc-Massiv gelegenen Grand Capucin zu erreichen.

    Für Caroline ist es der Höhepunkt monatelanger Trainingseinheiten und Vorbereitung. Sie setzte sich das Ziel, die eigenen Grenzen ihrer Fähigkeiten als Kletterin auszureizen. Zudem war es eine Herausforderung, bei der sie alle Erfahrungen aus den verschiedensten Bereichen ihrer Karriere zusammenbringen musste. So konnte sie Elemente aus dem Indoor-Klettern und dem traditionellen Klettern, aber auch Know-How aus vergangenen Wettkämpfen und Abenteuern mit einfließen lassen.

    „Ich nehme nun schon seit zehn Jahren an wichtigen Weltcup-Wettkämpfen teil, konnte Podiumsplätze erreichen und habe gewonnen. Aber es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen einer achtminütigen Übung an künstlichen Wänden und dem Freeclimbing an einer vertikalen oder überhängenden Granitwand oberhalb eines Gletschers. Als ich mir letztes Jahr diese Route als Ziel gesetzt hatte, nahm ich mir vor, alle Fähigkeiten zu erlernen, die ich beim Eisklettern mit Klettereisen nicht machen konnte: nämlich das Wissen, weit über der letzten Sicherung zu klettern und sich bei einem Sturz mit großer Wahrscheinlichkeit zu verletzen“, erzählt Caroline. „Ich habe ein ganzes Jahr für mein Ziel trainiert und es mir jeden Morgen erneut vor Augen geführt. Ich habe mir selbst gewisse Regeln aufgestellt, denn das Klettern an großen Wänden ist etwas Spezielles, und du allein bestimmst das Limit. Ich wäre die erste Frau auf dieser Route und somit die Erste, die das Seil in den schwierigen Abschnitten setzt. Ich würde keinesfalls eine einfachere Route links oder rechts der anerkannten Strecke als Abkürzung nutzen. Ich werde die Route klettern, die meinen Fähigkeiten entspricht. Einfach gesagt: Ich gehe von unten bis zum Gipfel, und falls ich einen Abschnitt nicht schaffe, komme ich nicht oben an.“

    Zwischen all den Trainingseinheiten besuchte Caroline die Route viermal innerhalb der letzten zwei Jahre, um den Berg besser kennenzulernen. Das, zusammen mit einer Menge Mentaltraining, half ihr beim erfolgreichen Aufstieg am Sonntag den 03. Juli 2016. Sie benötigte zwei Tage, wobei sie vor dem letzten Abschnitt zum Gipfel am Bonatti Ledge schlief. „Zu sagen, dass der Schlaf erholsam war, wäre übertrieben, aber ich habe die Nacht genutzt, um mir den zweiten Teil vor Augen zu führen. Ich habe versucht mir vorzustellen, wie ich am 8a Pitch hänge, dem härtesten Teil des oberen Abschnitts, und wie ich dort vorankomme. Die Vorstellung war traumhaft. Es war technisch wirklich sehr anspruchsvoll stets die richtigen Tritte zu finden, dann ließ ich mich zum Ende des Pitches herunter und bin ihn geklettert. Ich war sehr fokussiert, Fehler hatten keine Bedeutung, denn ich war hochmotiviert. Ich war stets konzentriert, von Schritt zu Schritt, und dann habe ich den Gipfel erreicht. Das war es, es ist offiziell, ich habe es endlich geschafft. Mein Traum ist wahr geworden!“

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